Die Flüsse sind voll – wird der Aargau nun überschwemmt?
Von einem Extrem ins andere. Die Trockenheit scheint überwunden, in den letzten Tagen hat es im Aargau ausgiebig geregnet. Und das war noch nicht alles: Es wird mit noch mehr Regen gerechnet. Der Niederschlag sorgte auch für einen Anstieg der Pegelstände im Kanton. Neben der Limmat und der Aare hat vor allem die Reuss recht viel Wasser. Droht dem Aargau nach der Trockenheit nun Hochwasser?
Aktuell müsse man noch nicht mit Hochwasser rechnen, jedoch kann sich das in der nächsten Zeit auch wieder ändern, denn es werde in den nächsten Tagen viel regnen, sagt Meteorologe Mike Eichmann von Meteonews gegenüber Radio Argovia. «Der Pegel wird Schritt für Schritt weiter steigen und auch der Puffer bei der Bodenfeuchtigkeit, den es im Winter noch gab, wurde im April schon recht aufgebraucht, sodass der Boden keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und somit das Wasser nicht mehr abfliessen kann», so der Wetterexperte.
Bei der Reuss, der Limmat und der Aare sei die Situation in etwa identisch. Überall sei der Pegel angestiegen und liege mittlerweile über der Norm, erklärt Eichmann. Der Höchststand wird wahrscheinlich am Mittwochabend erreicht. «Vor allem in der Aare wird der Wasserstand noch ansteigen, jedoch wird die erste Gefahrenstufe nicht erreicht werden.» Gemäss Bundesamt für Umwelt (Bafu) wird am Mittwoch mit etwa 500 Kubikmeter gerechnet, die erste Gefahrenstufe beginnt bei 800 Kubikmeter.
In Bremgarten ist man für den Extremfall vorbereitet. Hochwasser habe für die Altstadt fatale Auswirkungen, sagt Severin Gassmann, Projektleiter Hydrometrie beim Kanton. Er erklärt ArgoviaToday, welche Vorkehrungen getroffen werden, sollte es zu Überschwemmungen kommen: «Es gibt in Bremgarten das mobile Dammbalkensystem, welches dann zum Einsatz kommt. Bereits 2021 wurden die Dammbalken zum Schutz der kritischen Bereiche in der Altstadt eingesetzt.» Bisher sieht es allerdings nicht so aus, als würden die Wasserpegel im Aargau den Gefahrenbereich erreichen. Dafür müsse es die nächsten Tage in Strömen regnen, so Mike Eichmann weiter.