Auf diesen Strassen brauchen Sie an Auffahrt und Pfingsten besonders viel Geduld
Mit Auffahrt (18. Mai) und dem Pfingstwochenende (27. bis 29. Mai) stehen der Schweiz nach Ostern die zweite und dritte Reisewelle in Richtung Süden bevor. Am Donnerstag, 11. Juni, bietet sich zudem in einigen Kantonen Fronleichnam an, um ein weiteres langes Brückenwochenende zu bauen. Entsprechend gross wird das Verkehrsaufkommen auf den Schweizer Strassen sein – vor allem in Richtung Süden und zurück.
Nachdem die Stau-Rekordmarke vor dem Gotthard-Tunnel trotz Befürchtungen an Ostern nicht geknackt wurde, sollen nun auch die kommenden Reisewellen «im Rahmen des letzten Jahres» bleiben. Das schreibt der Touring Club Schweiz (TCS) in seiner Stauprognose.
So viel Geduld brauchte es an Auffahrt und Pfingsten 2022
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr betrug der Stau an Auffahrt vor dem Nordportal am Mittwochabend und Donnerstagnachmittag je bis zu zehn Kilometer. Der Rückreiseverkehr zwischen Samstag und Montag erreichte am Sonntag vor dem Südportal seinen Höhepunkt: Die Autos stauten sich zwischen 16.30 und 19.30 Uhr auf einer Länge von maximal 15 Kilometern. Der Zeitverlust betrug damals laut TCS knapp drei Stunden.
Wer an Pfingsten 2022 in Richtung Süden fuhr, brauchte am Samstagvormittag besonders viel Geduld. Damals stauten sich die Autos bis zu 14 Kilometer, die Wartezeit betrug rund zweieinhalb Stunden. Je sechs Kilometer Stau gab es bei der Rückreise am Pfingstmontag-Nachmittag und am Dienstagnachmittag.
Auf diesen Strecken droht Stau an Auffahrt
Zwar erwarten die Experten an Auffahrt keinen Ansturm wie an Ostern, dennoch braucht es rund um das verlängerte Brückenwochenende am Nadelöhr Gotthardtunnel viel Geduld. Zu Wartezeiten wird es auch am Grenzübergang Chiasso-Brogeda bei der Ausreise nach Italien kommen.
Laut TCS beginnt die Hinreise in Richtung Süden bereits am Mittwoch. Stau am Nordportal des Tunnels werde «unvermeidbar» sein. Auch am Donnerstag – dem eigentlichen Auffahrtstag – könne es zu Wartezeiten kommen. Am Freitagmorgen sollte es dagegen nur mässig viel Verkehr geben. Der TCS empfiehlt daher die Fahrt durch die Nacht – etwa von Donnerstag auf Freitag oder dann am frühen Freitagmorgen.
Den Rückreiseverkehr in Richtung Norden erwarten die Experten bereits am Sonntag. Die grösste Reisewelle wird zwischen 10 Uhr und Mitternacht prognostiziert.
Ausserdem muss am Auffahrtswochenende im Kanton Wallis mit Einschränkungen gerechnet werden, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Montag schreibt. Grund dafür ist das Radrennen Giro d’Italia, das die Schweiz besucht. Am Freitag fahre der Tross von Süden kommend über den Grossen St. Bernard ins Wallis, am Samstag ziehe er weiter über den Simplonpass nach Italien. Daher müsse jeweils von 10.30 bis 15.30 Uhr mit Sperrungen und Einschränkungen gerechnet werden.
So ist die Lage auf den Strassen an Pfingsten
Am Pfingstwochenende erwartet der TCS erneut auf der Autobahn A2 viel Hin- und Rückreiseverkehr – auch wegen Kurzurlaubern aus den nördlichen Ländern. Die «intensivste Verkehrssituation» vor dem Nordportal des Gotthardtunnels prognostizieren die Experten am Freitagnachmittag und Samstagvormittag. Der Stau dürfte sich über die Nacht nie auflösen, schreibt der TCS. Zurück in den Norden fahren dann die meisten am Pfingstmontag und Dienstag.
Daher wird empfohlen, am Freitagmorgen vor 11 Uhr oder in der Nacht auf Samstag oder am frühen Samstagmorgen ins Tessin zu fahren. Die Rückreise wiederum «sollte nicht am Pfingstmontag oder Dienstagnachmittag angetreten werden». Vielmehr lohnt sich die Fahrt am späten Montagabend oder durch die Nacht auf Dienstag.
Alternativrouten, Extrazüge und offene Pässe
Reisende aus der Ostschweiz und dem Grossraum Zürich können über die San-Bernardino-Route (A13) in den Süden fahren. Sobald die Wartezeit vor dem Gotthardtunnel eine Stunde übersteigt, lohnt sich die Umfahrung. Allerdings kann es auch auf dieser Strecke zu Behinderungen kommen, halten TCS und Astra fest. Automobilisten aus dem Mittelland können durch den Lötschberg und/oder Simplon ausweichen.
Zudem bieten sich die Alpenpässe als Alternativrouten an. So ist etwa die Wiederöffnung des Gotthardpasses am kommenden Mittwoch geplant, wie der TCS und das Astra schreiben. Auch der Klausenpass soll am Mittwoch aufgehen.
Der Furkapass ist seit Anfang Mai teilweise geöffnet – die ganze Öffnung ist laut TCS für das Pfingstwochenende geplant. Der Sustenpass bleibt dagegen bis Mitte Juni geschlossen. Damit sind laut TCS die meisten Alpenpässe nun geöffnet und sollten über Auffahrt frei befahrbar sein.
Allerdings erwarten die Experten auch auf den Bergstrassen viel Verkehr. Generell rechnet das Astra auf den Schweizer Strassen mit «regem Verkehrsaufkommen». Praktisch in der ganzen Schweiz muss auf Autobahnen und verschiedenen Hauptstrassen mit Behinderungen gerechnet werden. Zudem kann es an den Verladestationen zu Wartezeiten kommen. Es ruft die Automobilisten dazu auf, bei Stau auf den Autobahnen zu bleiben, um das nachgelagerte Strassennetz nicht zu überlasten.
Die SBB setzen zudem insgesamt 56 Extrazüge ins Tessin und zurück ein – 30 über Auffahrt und 26 über Pfingsten. Sie kann damit an den Feiertagen laut eigenen Angaben rund 46’000 respektive über 37’000 Sitzplätze anbieten. Dennoch warnt sie davor, dass es zu hohen Frequenzen auf den Zügen kommen kann. Sie empfiehlt daher, die Reise vorgängig zu planen, sich über Zusatzzüge zu informieren und Sitzplätze frühzeitig zu reservieren.
So wird das Wetter an Auffahrt
Bisher zeigt sich der Mai nicht von seiner besten Seite: Statt warmen Wetter regnet es seit Tagen immer wieder. Doch nun prophezeit MeteoNews «Licht am Ende des Wolkentunnels». Im Flachland zeichne sich «endlich Heuwetter» ab. Das schreibt der Wetterdienst am Montag in seinem Wetterblog.
Konkret soll pünktlich zum Feiertag mit Bise trockenere Luft einfliessen. «Es stellst sich mindestens teilweise sonniges und bis zum Wochenende zunehmend wärmeres Wetter ein», schreibt der Wetterdienst. Höchstens in den Bergen seien noch vereinzelt Schauer oder Gewitter möglich.
Im Süden wird es zwischen Donnerstag und Sonntag ebenfalls freundlich und teilweise sonnig. Allerdings sei die Luft etwas angefeuchtet. Daher besteht laut Meteonews täglich «ein gewisses Schauer- und Gewitterrisiko».
Die Temperaturen sollen am Wochenende 20 Grand und mehr erreichen. Je nach Wettermodell könne am Sonntag lokal auch die Sommermarke von 25 Grad geknackt werden. «Strahlend schön» wird es aber nicht: Es gebe teilweise Hochnebel- und Wolkenfelder sowie Quellwolken.