Die «Fischer Kies & Beton» will ihr Abbaugebiet erweitern – dafür müssen in Staffelbach drei Strassen weg
Es geht wohl um ziemlich viel Kies: Der Staffelbacher Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung am 16. Juni einen Dienstbarkeitsvertrag. Darin soll der Fischer Kies & Beton AG erlaubt werden, auf drei Parzellen im Dorf Kies, Steine und Erde abzubauen, zu verwerten, und die Gruben danach wieder aufzufüllen.
Die drei Parzellen (1376, 1378 und 1416) haben zusammen eine Fläche von über 12’000 Quadratmetern. Aussergewöhnlich: Es handelt sich nicht etwa um Wiesen, Felder oder dergleichen, sondern um Strassen.
Die müssen natürlich weg, erklärt der Staffelbacher Gemeindeammann Max Hauri auf Anfrage: «Für den Abbau des Kieses werden die Strassen auf den drei Parzellen temporär aufgehoben.» Es sei schlichtweg nicht möglich, das Kies in diesem Gebiet wirtschaftlich abzubauen, wenn die Strassen bestehen bleiben. Darum werden in der Zeit des Kiesabbaus die noch landwirtschaftlich zu bewirtschaftenden Parzellen, anderweitig erschlossen werden. Laut Hauri aber kein Problem: «Dafür hat man noch immer eine Lösung gefunden.»
Wann die Strassen weg müssen, steht noch nicht fest, so der Gemeindeammann. Jetzt gehe es erst einmal um die Dienstbarkeit, erklärt er: «Die Gesuchstellerin will zuerst das Einverständnis der Grundeigentümer holen, bevor das Projekt konkret ausgearbeitet wird.» Es mache keinen Sinn, das umgekehrt anzugehen, da sonst viel Arbeit verschwendet wird, wenn man ein Projekt erarbeite, das dann schliesslich gar nicht bewilligt werde.
Fest steht hingegen, dass Fischer die Gruben nach dem Abbau wieder auffüllen, den Boden humusieren und die Strassen wieder herstellen muss. Und dass sich die Grundeigentümerin, die Einwohnergemeinde Staffelbach, den Abbau entschädigen lässt – mit 4.50 Franken pro Kubikmeter Material. Der Preis wird jährlich überprüft und wenn nötig angepasst.