Kampf gegen Foodwaste und Armut: «Tischlein deck dich» neu auch in Suhr
Der spendenfinanzierte Verein Tischlein deck dich engagiert sich seit 24 Jahren gegen Lebensmittelverschwendung und Armut in der Schweiz. Er bewahrt einwandfreie Lebensmittel vor der Vernichtung und bringt sie dorthin, wo sie am meisten gebraucht werden. Ende Juni wurden an der neuen Abgabestelle in Suhr zum ersten Mal Lebensmittel verteilt. Eine Abgabestelle funktioniert wie ein temporärer Laden, welcher einmal pro Woche zur gleichen Zeit am gleichen Ort geöffnet hat.
In Suhr werden dafür die Räumlichkeiten der katholischen Kirche Heiliggeist genutzt. Organisiert und durchgeführt wird die wöchentliche Lebensmittelverteilung (immer montags von 10 bis 11 Uhr) von freiwilligen Helferinnen und Helfern. Sie nehmen die Lebensmittel entgegen und sorgen für eine gerechte Verteilung an die Tischlein-deck-dich-Kundschaft. Thomas Sager und Khando Siegrist übernehmen gemeinsam die Leitung der Abgabestelle und koordinieren unter anderem die Einsätze des insgesamt 43-köpfigen Helferteams: «Durch unser Engagement an der Abgabestelle gehen Lebensmittel nicht verloren, sondern entlasten das Budget jener Menschen, die es am meisten benötigen. Hier eine Brücke zwischen zwei unterschiedlichen Problematiken zu schlagen, finden wir sinnvoll.»
Das Angebot von Tischlein deck dich wird von Menschen genutzt, die in einem finanziellen Engpass leben – darunter Working Poor, Familien, Alleinerziehende, Pensionierte und Menschen, die Sozialhilfe oder Invalidenrente beziehen. Pro «Einkauf» bezahlen sie einen symbolischen Franken und weisen sich mit einer Kundenkarte aus, welche von regionalen Sozialfachstellen nach Prüfung der finanziellen Verhältnisse ausgestellt wird.
Da Tischlein deck dich ausschliesslich Lebensmittel verteilt, die von nationalen und regionalen Produktspendern zur Verfügung gestellt werden, lassen sich Auswahl und Menge an Produkten kaum voraussagen. Was jeweils in die Einkaufstaschen wandert, bleibt also jedes Mal eine kleine Überraschung. Auch wenn das Angebot keinen Wocheneinkauf ersetzt, bietet es eine willkommene Entlastung für ein schmales Budget.