Mehr Umsatz, mehr Gewinn – Siegfried stehe «besser da denn je», sagt der CEO
Gute Nachrichten von der Siegfried-Zentrale in Zofingen: Das Unternehmen setzte im ersten Halbjahr 2023 seinen Wachstumskurs fort und konnte das Auslaufen des umfangreichen Impfstoffgeschäfts gegenüber 2022 mehr als ausgleichen. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie, die auf langfristig profitables Wachstum ausgerichtet sei, erziele weitere Fortschritte, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Der Nettoumsatz belief sich auf 607,1 Millionen Franken, was einer Steigerung von 3,5 Prozent in Schweizer Franken und 6,8 Prozent in Lokalwährungen entspricht. «Das Wachstum wurde in der ersten Jahreshälfte 2023 besonders stark durch das Drug Substances-Geschäft angetrieben», schreibt Siegfried. Im Bereich Drug Products habe sich das Basisgeschäft ebenfalls gut entwickelt. Drug Substances bezeichnen in der Pharmaindustrie bestimmte Wirkstoffe, Drug Products sind Fertigprodukte.
Der Core-EBITDA belief sich auf 125,7 Millionen Franken (Vorjahr 130,2 Millionen), was einer Marge von 20,7 Prozent (Vorjahr 22,2 Prozent) entspricht. Der Core-Reingewinn betrug auf 58,9 Millionen Franken (Vorjahr 65,2 Millionen). Der Cashflow aus operativer Tätigkeit stieg auf 78,8 Millionen Franken (Vorjahr 76,3 Millionen).
Mit der Übernahme von Dinamiqs habe Siegfried die Tür zum neuen Wachstumsbereich der Gentherapien aufgestossen und die Position bei den biologischen Arzneimitteln gestärkt, lässt sich Siegfried-CEO Wolfgang Wienand zitieren. Im Jahr des 150-jährigen Jubiläums stehe das Unternehmen besser da denn je.
«Resilient gegen Risiken und Volatilität»
Sein Geschäftsmodell mit einem gut diversifizierten Produkt- und Kundenportfolio sowie der starken Position als einer der weltweit führenden Vertragshersteller habe sich im ersten Halbjahr als resilient gegen Risiken und Volatilität erwiesen. «Die anhaltend hohe Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Siegfried, ein weiterhin aktives Portfoliomanagement und strikte Kostendisziplin in allen Bereichen trugen zu diesem positiven Ergebnis bei», heisst es dazu.
Im Bereich Drug Products ist die Integration der spanischen Standorte abgeschlossen. Im März eröffnete Siegfried in Barcelona ein neues Center of Excellence. «Dieses bietet eine breite Palette von Entwicklungsdienstleistungen mit flexiblen Pilotkapazitäten und stärkt so das globale Drug Products-Netzwerk von Siegfried und seine Fähigkeit, neues Geschäft in diesem Bereich zu akquirieren.»
Im deutschen Minden investiert Siegfried bis zu 100 Millionen Franken in den Bau einer neuen Grossproduktionsanlage für Drug Substances. Zudem hat Siegfried Ende April mit dem Bau eines neuen, globalen Entwicklungszentrums für pharmazeutische Wirkstoffe in Evionnaz begonnen. Diese Investition von bis zu 25 Millionen Franken werde die Forschungs- und Entwicklungskapazität des Unternehmens für künftiges Wachstum deutlich erhöhen.
Im Mai 2023 gab Siegfried die Übernahme einer 95-prozentig Mehrheitsbeteiligung an Dinamiqs bekannt. Dinamiqs ist ein in der Schweiz ansässiges Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von viralen Vektoren für Zell- und Gentherapien (CGT) spezialisiert hat. Siegfried beabsichtigt, die Fähigkeiten in den kommerziellen Massstab zu bringen und eine CDMO in diesem Bereich zu schaffen. Die vier Buchstaben stehen für «Contract Development and Manufacturing Organization» und bezeichnen ein Pharma-Unternehmen, das anderen Unternehmen auf Vertragsbasis umfassende Dienstleistungen von der Entwicklung bis zur Herstellung anbietet.
Siegfried erhöht den Ausblick, Aktie im Plus
Auf Basis des starken Halbjahresergebnisses erwartet Siegfried nun für das Gesamtjahr 2023 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (in Lokalwährungen) und eine Core-EBITDA-Marge von über 20 Prozent. Als Reaktion auf die Ankündigung legte die Siegfried-Aktie am Mittwoch an der Börse deutlich zu.