Oh, Baby, das ging daneben! Die schwangere Sienna Miller kehrt auf den roten Teppich zurück
Wer mag sich an Sienna Miller erinnern? In den Nullerjahren war die Britin ein gefragtes Model und kurze Zeit auch Schauspielerin. Vor allem aber hatte sie mit Boho-Chic und Jahreszeit-immunen Beach-Waves den Titel der Stilikone weg. Setzte wohltuende Akzente in einem Jahrzehnt, für das Stil ein Fremdwort war. Und dann war da noch ihre turbulente Beziehung mit Berufsgspänli Jude Law.
So weit, so wild. Die «Naughties», also eben diese Nullerjahre, sind längst vorbei, um Miller ist es ruhig geworden. Jetzt ist sie aber mit Pauken und Trompeten zurück gekehrt ins Rampenlicht, besser gesagt: mit nacktem Babybauch. Die 41-Jährige ist schwanger, und das soll alle Welt sehen.
Ihre pralle, mit Bronzing Cream eingeriebene Kugel präsentierte sie vor wenigen Tagen stolz auf dem roten Teppich eines Mode-Events in London. In einem Ensemble aus Ballonrock, der die Instagram-Gemeinde wahlweise an einen Lampenschirm, einen Albino-Kürbis oder an eine Knoblauch-Mutterzwiebel erinnert, und einem gerafften Ungetüm von Bluse. Das Modehaus Schiaparelli zeichnet für diese Katastrophe verantwortlich. Der ganze Auftritt wirkte ziemlich aufdringlich, Miller schien zu schreien: «Schaut. Mich. An. Jetzt!» Tat ich, eingehend, obschon ich lieber weggesehen hätte.
Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn eine Schwangere ihren blanken Bauch zeigt. Ein unglaublich sinnliches Bild kann das abgeben, wie anno 1991, als Aktrice Demi Moore nackt und hochschwanger (von Bruce Willis) auf dem Cover der «Vanity Fair» erschien. Aber es ist eben auch stets eine intime Sache. Auf einem roten Teppich hat das nichts zu suchen. Und wenn, dann bitte stilvoller, nicht in aufgeplusterten Haute-Couture-Auswüchsen. So ein Bauch ist Spektakel genug!
Aber ich werde mich wohl an solche Anblicke gewöhnen müssen. Gewagte Schwangerschafts-Outfits sind gross im Kommen, seit Popsängerin Rihanna anfangs Jahr hochschwanger jeden roten Teppich und jede Bühne abklapperte, konsequent im lasziven Designerfummel. Da werden sich die Modeschöpfer die Hände reiben, angesichts des lukrativen Markts, der sich da gerade auftut.
Aber irgendjemand muss ja Freude an dieser Entwicklung haben.