Schweizer Armeechef bricht Nahost-Besuch vorzeitig ab, die Swiss streicht alle Flüge – die Auswirkungen der Eskalation auf die Schweiz
EDA rät vor Reisen nach Israel ab
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten, kurz EDA, rät auf «X» (vormals «Twitter») dringendst davon ab, aus touristischen oder anderen nicht dringenden Gründen nach Israel zu reisen. Hintergrund sind die Angriffe der Hamas-Terroristen, die am Samstagmorgen nach Israel eingedrungen sind.
Swiss streicht Flüge nach Tel Aviv
Die Einreise per Flug ist derzeit auch kaum möglich – die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hat den 22:45-Uhr-Flug von Zürich nach Tel Aviv bereits am Morgen gestrichen, wie das Onlineportal «20 Minuten» schreibt. Auf deren Anfrage sagt der Swiss-Mediensprecher Michael Stief: «Sicherheit hat für die Swiss oberste Priorität. Aufgrund der sich unklar entwickelnden politischen Situation in Israel hat sich die Fluggesellschaft dazu entschieden, die Flüge zwischen der Schweiz und Israel ab heute Abend bis auf Weiteres auszusetzen.»
Schweizer Armeechef bricht Nahost-Besuch vorzeitig ab
Thomas Süssli hat seinen Arbeitsbesuch im Nahen Osten vorzeitig beendet. Der Chef der Schweizer Armee habe seinen Besuch am Samstag Aufgrund der jüngsten Ereignisse vorzeitig beendet. Die Delegation sei inzwischen sicher in die Schweiz zurückgekehrt, schreibt das Verteidigungsdepartement VBS.
Bereits am Samstag teilte das VBS mit, dass die Schweizer Delegation um Süssli wohlauf sei. Der Besuch finde ausserhalb des von den Angriffen aus dem Gazastreifen betroffenen Sektors statt, die Sicherheit der Delegation habe höchste Priorität.
Süssli war seit Freitag auf «Arbeitsbesuch» im Nahen Osten. Drei Tage waren ursprünglich geplant. Am Sonntag sollte er unter anderem den israelischen Militärchef, Generalleutnant Herzi Halevi, treffen.
Im Fokus der Reise stand der Besuch der United Nations Truce Supervision Organisation (UNTSO), einer friedensfördernden Mission zur Überwachung des Waffenstillstandes. So fand im Hauptquartier der UNTSO ein Austausch mit dem Schweizer Divisionär Patrick Gauchat statt, welcher die 1948 gegründete UNO-Mission derzeit leitet. Gegenwärtig stehen zwölf Offiziere der Schweizer Armee (Militärbeobachter sowie Stabsoffiziere) im Einsatz der friedensfördernden Mission der UNTSO.
Kann die Schweizer Nati in Israel spielen?
Auch die Schweizer Fussballnationalmannschaft wäre dieser Tage nach Israel gereist, und zwar anlässlich der EM-Qualifikation. Der Schweizerische Fussballverband schreibt auf seiner Homepage, er habe die Situation zur Kenntnis genommen und stehe im Austausch mit der UEFA, dem Fedpol und der Schweizerischen Botschaft in Israel.
Ob das Spiel stattfinden könne, entscheide die UEFA. Der Zusammenzug der Mannschaft werde trotz allem wie geplant am Montag in Zürich stattfinden. (zgc)