Diebstähle aus unverschlossenen Autos gegenüber Vorjahr verdreifacht – eine Aargauer Region ist besonders betroffen
Auf der Suche nach dem schnellen Geld streifen sie nachts durch Wohnquartiere: Diebe, die es besonders auf parkierte Autos im Freien abgesehen haben. «Was ihnen wertvoll erscheint, wird mitgenommen», schreibt die Aargauer Kantonspolizei in einer Mitteilung.
Die Diebe entwenden alles Mögliche von Sonnenbrillen über Waschanlagen-Jetons und Zigaretten. Die grösste Vorliebe geniessen allerdings Portemonnaies oder Smartphones, welche leider immer wieder in unverschlossenen Autos gelassen werden. Die Kantonspolizei ist aufgrund der Vorfälle sehr aktiv, unter anderem auch auf der Social-Media-Plattform «TikTok».
Die Erfahrung zeige, dass die nächtlichen Diebe Lärm vermeiden wollen. Dementsprechend selten sei es, dass sie Autoscheiben einschlagen. Man solle Wertsachen nicht im Auto liegen lassen, denn das seien Einladungen für die Diebe – und Mediensprecher Bernhard Graser sagt: «Wir raten daher, das Auto immer konsequent abzuschliessen.»
Weite Anreisen
Meistens agieren die Täter alleine oder zu zweit, schreibt die Polizei in ihrer Mitteilung. Teilweise dringen die Täter auch in Gartenhäuser oder Garagen und sogar Häuser ein, die nicht verschlossen sind.
Die Tatorte verteilen sich gemäss der Kantonspolizei Aargau auf den ganzen Kanton. Doch: «Ein Schwerpunkt ist im Fricktal auszumachen.» Die Gelegenheitsdiebe gelangen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die jeweilige Region, um dann zu Fuss oder mit entwendeten Fahrrädern auf Diebestour zu gehen. Teilweise würden sie sogar aus anderen Kantonen, manchmal aus der Westschweiz, anreisen.
Am Werk sind meist Asylbewerber
Im laufenden Jahr verzeichnet die Kantonspolizei Aargau bereits über 1100 Fälle, was einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2019 waren es noch rund hundert Delikte gewesen. Durch sofortige und intensive Fahndungsmassnahmen gelingen immer wieder Festnahmen.
Nach polizeilichen Erkenntnissen gehen die Straftaten grossmehrheitlich auf das Konto junger Männer aus Maghreb-Staaten (Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara), die meist als Asylbewerber in der Schweiz weilen.
Verdächtige Beobachtungen sollten zudem sofort über den Polizeinotruf 117 gemeldet werden. (cri)