Fünf Tage dauerte der Indizienprozess, bis der damals 33-jährige Alfredo Lardelli im Jahr 1989 zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilte wurde. Er hatte vier Jahre zuvor in einer Wohnung im Würenlinger Ortsteil Siggenthal Station drei Menschen erschossen: zwei Prostituierte und den Ehemann seiner Geliebten. Der Sender 3+ rollt in der Serie «Auf der Spur» den Fall des 2015 verstorbenen Immobilienhändlers und extravaganten Lebemannes wieder auf. Die Folge wird am Dienstag, 24. Oktober ab 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Fünf Tage nach der Tat gestand Alfredo Lardelli den Dreifachmord auf der Polizeistation in Baden – elegant gekleidet in Begleitung seiner 26-jährigen Geliebten und der Tatwaffe. Kurze Zeit später zog er sein Geständnis mündlich wieder zurück. Doch nicht nur die Brutalität der Tat, die selbst den erfahrenen Ermittler überraschte, und der Widerruf des Geständnisses sorgten für grosse Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit: Lardelli setzte sich an der Verhandlung jeden Tag mehr in Szene als am Tag zuvor, das mediale Interesse war gross.

In der Dokumentation erzählen der damalige Gerichtspräsident und spätere SVP-Nationalrat Luzi Stamm, der ehemalige Chef der Kriminalpolizei Urs Winzenried, Psychiater Josef Sachs, Lardellis Verteidiger Urs Oswald und Gerichtsreporterin Rosmarie Mehlin, wie sie die akribischen Ermittlungen und den Prozess erlebt haben. Seit Juli ist die Folge bereits auf der Streamingplattform Oneplus zu sehen. (sga)