Warum das Spital Wolhusen massiv teuer wird
Das neue Spital Wolhusen kostet statt den ursprünglich geplanten 125 Millionen Franken 172 Millionen Franken (das ZT berichtete). Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) sagte am Montag im Luzerner Kantonsrat dazu, dass während der langen Planung die Kostenschätzung nie angepasst worden sei.
Tschuor sprach am Montag wegen einer Anfrage von Marcel Budmiger (SP) zu den Mehrkosten in Wolhusen. Budmiger wollte zu den Gründen der Mehrkosten genauer Auskunft haben. Denn noch beim Spatenstich im Augsut 2023 war die Rede von 125 Millionen Franken gewesen.
In ihrer schriftlichen Antwort vom 11. September blieb die Regierung im Allgemeinen. Die detaillierten Antworten habe er erst 15 Minuten vor der Behandlung im Kantonsrat per Mail erhalten, sagte Budmiger irritiert.
Tschuor ruft zu gemeinsamen Handeln auf
Offenbar hatte das Luzerner Kantonsspital (Luks) schon 2019 gestiegene Kosten von 138 Millionen Franken veranschlagt. Dazu kamen dann 34 zusätzliche Millionen, die das Spital bei der Freigabe des Baukredits im Juli bekannt gab. 19 Millionen gehen aufs Konto der Bauteuerung, 10 Millionen auf gestiegene bauliche und technische Anforderungen wie Photovoltaikanlagen auf den Dächern, Bodenstabilisierungen, bessere Isolation und der Anpassung des Leistungsangebot gemäss Regierungsratsbeschluss aus dem Jahr 2022. Zudem kosteten Projektanpassungen weitere 5 Millionen Franken – etwa im Bereich der Erdbebensicherheit. Man sei zu lange bei der alten Kostenschätzung geblieben, begründete Tschuor die Differenz zu den zuvor publizierten Kosten.
Tschuor legte in ihrem langen Votum dar, was zum Spital Wolhusen in den letzten 18 Jahren alles geplant worden sei. «Wir sind keinen Schritt weiter», sagte sie. Sie rief dazu auf, statt von Differenzen von gemeinsamen Zielen zu sprechen. «Wir brauchen nur den Weg gemeinsam zu beschreiten», sagte sie. Denn nicht das Luks, sondern Regierungsrat und Parlament legten die Gesundheitsstrategie des Kantons Luzern fest. (sda/mam)