Eines von 20 Kindern muss wegen Geldsorgen auf Hobbys verzichten
In jeder Schulklasse sitzt im Schnitt ein Kind, dessen Eltern zu knapp bei Kasse sind, um ihm Hobbys zu finanzieren: 5,5 Prozent der Kinder unter 16 Jahren können nicht regelmässig an einer kostenpflichtigen Freizeitbeschäftigung teilnehmen, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. 6,1 Prozent der Kinder leben in einem Haushalt, der sich pro Jahr nicht eine Woche Ferien weg von zu Hause leisten kann.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) spricht von «kinderspezifischen Deprivationen» – also Entbehrungen in Bereichen, die für Kinder als besonders wichtig gelten. Dazu gehören demnach beispielsweise passende Kleider und ausgewogene Mahlzeiten, aber auch der Besitz von altersgerechten Büchern, Spielsachen sowie die Möglichkeit, Freunde einzuladen.
2021 waren in der Schweiz 6,4 Prozent der Kinder in mindestens drei von 17 Bereichen, die für Kinder als besonders wichtig gelten, depriviert, wie das BFS festhält. Das ist deutlich weniger als im europäischen Schnitt (13 Prozent). Allerdings gibt es auch Länder, die klar besser dastehen: Laut BFS etwa Slowenien (2,9%), Schweden (3,5%) und Finnland (3,7%).
Wenig überraschend ist, wer in der Schweiz besonders gefährdet ist: Laut BFS sind Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsniveau, niedrigem Einkommen sowie Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Kinder, die in Haushalten von Alleinerziehenden leben, deutlich häufiger von kinderspezifischer Deprivation betroffen.
Eine erfreuliche Nachricht zum Schluss: Bei 97,4 Prozent der Kinder in der Schweiz schätzen die Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Das ist laut BFS leicht über dem Durchschnitt der europäischen Länder (96,5 Prozent). (mjb)