Wenn die Temperaturen sinken, steigt der Run auf Winterreifen: So bewältigen Garagen in der Region Brugg den Ansturm
Der Herbst hat spürbar Einzug gehalten. Schneefall führte vor etwas über einer Woche auf der Staffelegg sogar zu einem kleinen Verkehrschaos, da Autos, bei denen noch die Sommerpneus montiert waren, liegen blieben. Dies wäre nicht passiert, wenn die Faustregel «Winterreifen von O bis O», also von Oktober bis Ostern, befolgt worden wäre.
Wie die Nachfrage bei drei Garagen in der Region Brugg zeigt, scheinen es viele Autofahrerinnen und Autofahrer aber eher mit der Devise «Morgen ist auch noch ein Tag» zu halten. Laut Pascal Sommer, Sprecher der Garage Baschnagel, die auch einen Standort in Windisch hat, ist die Nachfrage nach Terminen für den Pneuwechsel jeweils von Anfang bis Mitte November am höchsten. Ausnahmen gebe es, wenn es schon vorher geschneit habe. «Sobald der erste Schnee fällt, spüren wir direkt einen Anstieg an Terminen.» Michael Marti, Geschäftsführer der Marti Garage aus Hausen, bestätigt, dass die Nachfrage am höchsten ist, sobald die Temperaturen unter fünf Grad sinken und Regen oder Schnee fällt. Auch bei der Büchli Automobile klingt es ähnlich.
Mit entsprechender Arbeitsplanung und dem Setzen von Prioritäten komme man mit den Ressourcen aber zurecht, sagt Inhaber Harry Büchli. Entsprechend konnte die Lupfiger Garage, die insgesamt über 400 Stellenprozente verfügt, bisher Überstunden vermeiden. Von den zwei Mitarbeitenden in der Werkstatt sei aber zurzeit eine Person mit dem Reifenwechsel voll ausgelastet, so Büchli. Einen Terminstau scheint es nicht zu geben. Der Inhaber erklärt: «Bisher konnten wir den Terminwünschen der Kundschaft weitgehend entsprechen und flexibel agieren.»
Kunden werden per Mail informiert
Um den Ansturm auf den Pneuwechsel zu bewältigen, helfen bei der Marti Garage alle aus dem Team mit. «Die Mechaniker wechseln die Reifen, die Büromitarbeiter laufen oder fahren zum Reifenlager», sagt Michael Marti.
Je nachdem müssen die Angestellten allerdings eine Stunde länger arbeiten. Die Kundinnen und Kunden werden per Mail informiert, dass es wieder Zeit für den Reifenwechsel ist.
Ein starkes Team ist entscheidend
Bereits im September macht die Garage Baschnagel die Kundinnen und Kunden auf den Reifenwechsel aufmerksam. Via Brief und Mail erhalten diese Angebote für Winterräder. Anschliessend kommen die Termine für den Wechsel in den meisten Mitteilungen, mindestens als Randnotiz, vor. Später in der Saison werden Kundinnen und Kunden angerufen, welche die Räder bei der Garage eingelagert und noch nicht gewechselt haben. Zusätzlich gibt es Informationsmaterial und Poster vor Ort.
Das Unternehmen, welches am Standort Windisch rund 35 Mitarbeitende zählt, montiert hier bei rund 15 Fahrzeugen pro Tag Winterreifen. Dafür sind gemäss Baschnagel-Sprecher Pascal Sommer ein eingespieltes und starkes Team in der Werkstatt sowie eine gute Planung entscheidend. Überstunden liessen sich dennoch fast nicht verhindern. «Das Wetter steuert die Anfragen für Reifenwechseltermine und ist so nicht immer perfekt planbar.» Die Überstunden könnten über die Wintermonate aber gut kompensiert werden.