Sinkende Zahlen: Aarburg setzt sich ein neues Ziel bei der Sozialhilfequote
Sinkende Sozialhilfezahlen in Aarburg. Die neusten Erkenntnisse zeigen: Die Quote lag im Jahr 2022 bei 3,6 Prozent. 2018 waren es noch 6,1 Prozent. «Die im Jahr 2017 entwickelte Vision, die Sozialhilfequote bis zum Jahr 2030 auf unter 4 Prozent zu senken, wurde acht Jahre früher erreicht», hält der Stadtrat in einer Mitteilung fest. So konnte die Sozialhilfequote letztes Jahr um weitere 0,4 Prozentpunkte gesenkt werden, während die kantonale Sozialhilfequote gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte sank.
Die Anzahl der Personen in der Stadt Aarburg, die Sozialhilfe beziehen, habe im Jahr 2022
um 40 Sozialhilfebezüger – von 345 auf 305 – gesenkt werden können, heisst es weiter. 83 Prozent aller Personen seien ausländischer Herkunft, bei 39 Prozent handle es sich um Personen, die aus Afrika stammen. «Auch wenn im Verhältnis zum Vorjahr 17 Personen aus Eritrea aus der Sozialhilfe abgelöst werden
konnten, bleibt die Problematik von anerkannten Flüchtlingen aus Eritrea für Aarburg weiterhin
bestehen», hält der Stadtrat fest. Die Sozialen Dienste würden eng mit der Integrationsfachstelle Zofingenregio zusammen, bauten jedoch auch weitere interne Angebote aus, welche die Integration von Personen aus Afrika begünstigen sollen.
Die Bemühungen schlugen sich auch in den Finanzen nieder. Der Gesamtaufwand in der wirtschaftlichen Hilfe konnte um 685’434 Franken reduziert werden. Dies sei durch die Reduktion von Personen- und Dossierzahlen sowie durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit der Sozialhilfebezüger erreicht worden. Der Aufwand in der gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfe konnte im Jahr 2022 durch die Einnahmen von 521’633 Franken aus der Erwerbstätigkeit vermindert werden. Im Jahr 2022 seien 69 Personen erwerbstätig gewesen. «Die Einnahmen aus der Erwerbstätigkeit waren jedoch für eine Ablösung aus der Sozialhilfe nicht ausreichend», heisst es. «Mit der konsequenten Rückforderung von bezogener Sozialhilfe konnten im Jahr 2022 112’000 Franken eingenommen werden», fährt der Stadtrat fort. Diese positiven Resultate für das Jahr 2022 seien mit mehreren Massnahmen sichergestellt worden.
Der Stadtrat führt dabei die «konsequente Umsetzung der Strategie ‹hart aber fair› auf, es seien aber auch die Massnahmen der Arbeitsintegration, das Straffen der Fallführung und der Ausbau von Beratungsstandards intensiviert und konsequent verfolgt worden. «Nebst dem, dass die Überprüfung der subsidiären Leistungen auch im Jahr 2022 umgesetzt wurde, legten die Soziale Diensten besonderen Wert auf die Auswahl qualifizierter Fachpersonen», heisst es in der Mitteilung.
Die positive Entwicklung führte nun dazu, dass die Stadt Aarburg ihre Zukunftsvision bezüglich Sozialhilfequote neu definiert. «Bis zum Jahr 2030 beabsichtigen die Ressortleitung Martina Bircher und die Sozialen Diensten Aarburg die Sozialhilfequote nicht höher als 0,5 Prozentpunkte über dem Kantonsschnitt zu erreichen. Damit werden auch den äusseren Rahmenbedingungen, wie dem Arbeitsmarkt, Rechnung getragen.» Eine gezielte Förderung und Vermittlung von Sozialhilfebezügern in den ersten Arbeitsmarkt soll auch künftig die Reduktion der Sozialhilfezahlen und -ausgaben in der Stadt Aarburg sicherstellen. «Die Beratungsqualität sowie der Beratungsstandard zählen nach wie vor zu den wichtigen Erfolgsfaktoren
einer nachhaltigen Ablösung aus der Sozialhilfe», heisst es. Hier sehen die ressortverantwortliche
Vizestadtpräsidentin Martina Bircher (SVP) und die Sozialen Dienste Aarburg weiteres Ausbaupotential, das in den nächsten Jahren voll ausgeschöpft werden müsse.