Roboter auf dem Vormarsch: «Wall-E» putzt am Flughafen Zürich – und KI zählt Swiss-Passagiere
Für Kinofans ist die Konnotation schnell gemacht: Der Flughafen Zürich setzt neu auf zwei Reinigungsroboter, die einer Figur aus dem Disney-Pixar-Streifen «Wall-E» äusserst ähnlich sehen. Im Film aus dem Jahr 2009 hiess der weisse Roboter Eve. Am grössten Schweizer Landesflughafen tragen sie die Namen «Zulu» und «Charlie».
Sie werden künftig vom Flughafen eingesetzt, um grosse Flächen zu reinigen und das 300-köpfige Gebäudereinigungsteam zu unterstützen, wie es in einer Mitteilung heisst. Dass durch die Roboter künftig auch Stellen von Menschen wegfallen können, wird nicht erwähnt. Im Gegenteil: Das Personal erhalte damit «Freiraum für Aufgaben, die mehr manuelle Fähigkeiten erfordern». Dies könne die Attraktivität des Berufsbildes erhöhen.
Roboter beantworten Fragen von Passagieren
Zudem können «Zulu» und «Charlie» mit den Passagieren interagieren. Scannt man den QR-Code auf den Robotern, können Fragen ausgewählt werden, die der Roboter beantwortet. Die beiden Maschinen verfügen über diverse Sensoren, um Umrisse ihrer Umgebung erkennen zu können, erstellen jedoch kein Videomaterial. Die Testphase läuft mindestens bis Mitte Februar.
Und auch die grösste Flughafen-Zürich-Partnerin, die Fluggesellschaft Swiss, hat Futuristisches vor. Die Lufthansa-Tochter kündigt an, die Passagierzählung ab Herbst 2024 der künstlichen Intelligenz zu überlassen, nachdem eine dreimonatige Testphase erfolgreich abgeschlossen wurde. Durch das neue Verfahren werde das Boarding der Passagiere schneller und effizienter, schreibt die Swiss. So erhöhe sich der Reisekomfort und die Crew-Mitglieder, welche bisher für die Zählung verantwortlich waren, würden entlastet. Strenge europäische und Schweizer Datenschutzvorgaben würden dabei eingehalten.
In den nächsten Monaten wird die Swiss die ausgewählte Software des Berliner Start-ups Vion AI weiterentwickeln und dazu erneut Kameras auf ausgewählten Flügen einsetzen. Während dieser Übergangszeit führen die Besatzungen weiterhin eine ergänzende manuelle Passagierzählung durch.