Bitter für Marco Odermatt: Marco Schwarz gewinnt den Slalom und übernimmt im Gesamtweltcup die Führung
Aus Schweizer Sicht ist im Slalom von Madonna di Campiglio das Worst-Case-Szenario eingetroffen. Nicht nur, dass sich mit Loïc Meillard der beste Athlet aus den Reihen von Swiss-Ski «nur» auf dem siebten Rang klassiert hat – so «schlecht» war das teaminterne Bestresultat in der ganzen Vorsaison im Slalom nie. Obwohl man fairerweise sagen muss, dass Meillard das Podest nur um gerade acht Hundertstel verpasst hat. Weit mehr dürfte die Skifans hierzulande aber beschäftigen, dass Marco Schwarz im Gesamtweltcup die Führung übernommen hat. Acht Punkte liegt der Österreicher dank des Sieges in Italien nun vor Marco Odermatt.
Das schon vor der Saison mit Spannung erwartete Duell der beiden Marcos erfüllt sich. Zumindest in den ersten Rennen der Saison. Schwarz hat sich vorgenommen, möglichst viele Rennen in allen vier Disziplinen zu bestreiten. Die quantitative Überlegenheit soll im Duell mit dem qualitativ besseren Odermatt den Unterschied machen. Nach acht Saisonrennen, die Schwarz alle bestritt, während der Schweizer auf die beiden Slaloms verzichtete, geht die Rechnung auf. Auch wenn der Österreicher selbst den Ball flach halten möchte und nach seinem überzeugenden Sieg sagte, dass der Winter noch lang sei und «der Odi ebenfalls sehr gut in Form».
In Bormio geht das Duell weiter
Dieser wird vermutlich gespannt verfolgen, wie sich die Dauerbelastung auf Schwarz auswirken wird. Aktuell, sagte der 28-Jährige, habe er noch gar keine Problem: «Ich fühle mich gut und es zwickt nichts.»
Nach Weihnachten geht das Duell der beiden in Bormio wieder mit den langen Ski weiter. Mit Vorteil Odermatt. Zumindest auf dem Papier. Auf die Slalomfahrer wartet dann im Januar die intensivste Zeit. Für Meillard, Daniel Yule, der im zweiten Durchgang ausschied, und Co. kommen also bald die nächsten Chancen, die österreichische Siegesserie – Manuel Feller gewann den Slalomauftakt – zu stoppen.