«Ich gehe davon aus, dass das keine Laien waren»: Erneuter Sabotageakt an kürzlich repariertem Glasfasernetz
Nicht schon wieder – das dürfte sich manch eine Rheinfelderin oder manch ein Rheinfelder gedacht haben. Waren doch erst über die Festtage Tausende von Haushalten ohne TV und Internet. Und nun folgte in der Nacht auf Donnerstag der nächste Sabotageakt. Das Glasfasernetz der Marke breitband.ch, die Internet-, Telefon- und TV-Dienste für die Firma Improware AG anbietet, wurde erneut von einer noch unbekannten Täterschaft beschädigt.
An zwei Standorten wurden Glasfaserkabel, die in einer ersten Aktion über die Festtage mit einem Bolzenschneider mutwillig durchtrennt und anschliessend repariert wurden, erneut zerstört. Wiederum waren etwa 4000 Kabelnetzkundinnen und -kunden betroffen.
Sacha Gloor, CEO der Improware AG, verurteilt die wiederholte Tat aufs Schärfste. Zurzeit seien drei Partnerfirmen auf Hochtouren mit der Reparatur beschäftigt. «Gewisse Techniker arbeiten seit dem 23. Dezember fast durchgehend. Diese hatten kaum etwas von Weihnachten», sagt Gloor. Die aktuellen Reparaturarbeiten dürften spätestens im Verlauf des Freitags abgeschlossen sein.
Motiv und Täterschaft noch völlig unklar
Noch ist völlig unklar, mit welchem Motiv die Täterschaft die Sabotageakte begangen hat. Das Glasfasernetz ist Eigentum der Stadt Rheinfelden. Gemäss Stadtschreiber Roger Erdin verlaufe der allergrösste Teil des Netzes unter dem Boden und sei nicht zugänglich. Es gebe aber wenige örtlich bedingte Situationen, in denen ein Kabelkanal oberirdisch geführt werden müsse. «Wir prüfen derzeit, mit welchen mechanischen Mitteln wir diese Orte noch besser schützen können», sagt Erdin.
Bei der Polizei tappt man aktuell noch im Dunkeln, welche Täterschaft und welche Motive hinter den mutwilligen Aktionen stecken. «Wir haben momentan noch das ganze Spektrum offen und ermitteln in alle Richtungen», sagt Adrian Bieri, Sprecher der Kantonspolizei Aargau. Das sei wichtig, denn es könne einerseits ein teurer Lausbubenstreich sein, andererseits könnten die Täterinnen oder Täter auch über entsprechende Fachkenntnisse verfügen.
Waren es Gegner der 5G-Technologie?
Auch Improware-CEO Sacha Gloor kann über mögliche Tatmotive nur spekulieren. Er habe zwar schon davon gehört, dass möglicherweise Gegnerinnen und Gegner der 5G-Technologie dahinterstecken könnten, aber konkret wisse er nichts davon. «Ich gehe allerdings davon aus, dass das keine Laien waren», sagt er.
Die Polizei bittet um Hinweise von Beobachtungen, die im Tatzusammenhang stehen, unter der Telefonnummer 061 836 37 37 oder per E-Mail an stuetzpunkt.rheinfelden@kapo.ag.ch.