Ein Ritterschlag am Kölner Karneval: Peter Löhmann gewinnt den renommierten «Prix de la Bütt»
Er war der einzige Nicht-Kölner unter den Nominierten. Und doch gewinnt der Aargauer Komiker Peter Löhmann im Gloria-Theater in Köln den «Prix de la Bütt», der von der 1. Damengarde Coeln 2014 verliehen wird. Löhnmann war einer von fünf Newcomern, der am vergangenen Sonntag im legendären Gloria-Theater in Köln auftrat. Er trat als zweiter Redner auf – und machte es den folgenden Mitstreitern schwer, mitzuhalten.
«Ob ich damit gerechnet hatte, dass ich gewinnen würde? Ich wusste nicht mal, dass es ein Wettbewerb war», lacht Löhmann. Nach einer Minute habe er bei seinem Auftritt aber gespürt, dass er das Publikum auf seiner Seite hatte. Seine Rede über seine Kindheit in den 1980ern, Esspapier, das am Gaumen festklebt oder was man so mit Leckmuscheln alles üben kann, kommt bei den Anwesenden mehr als nur gut an. Als Löhnmann seinen letzten Satz sagt, brandet Applaus durch den Saal. Das Publikum schreit laut nach einer Zugabe.
Mit fast 80 Prozent der Stimmen wird er bei der «Bierdeckelwahl» zu Sieger erkoren. «Das ist wie ein Ritterschlag! Wenn so was passiert, bist du in der Gesellschaft der Kölner Fasnacht angekommen», erzählt der Comedian begeistert. Was den Preis umso süsser macht: Löhnmann ist kein klassischer Karneval-Unterhalter. Das Publikum möchte keinen Comedians sehen, sondern Büttenredner. Kann man das mit Schnitzelbänken an der Fasnacht in der Schweiz vergleichen? «Fasnacht und Karneval sind zwei verschiedene Sachen. Das darf man ihn Köln nie sagen», mahnt Peter Löhmann lachend.
Der grösste und ehrenwürdigste Moment des Abends war aber für Löhnmann das Lob von Karneval-Legende Ludwig Sebus. Der 98-Jährige ist der letzte Redner der alten Kölner Karneval-Garde. «Sebus kam auf mich zu und sagte: ‹Peter, DU bist grossartig!›», erzählt Löhnmann. Das sei das Sahnehäubchen obendrauf.