An diesen elf Flughäfen in Deutschland wird gestreikt
Ein Warnstreik der Luftsicherheitskräfte hat am Donnerstag die Reisepläne etlicher Passagiere an elf deutschen Flughäfen durcheinandergewirbelt. Der Ausstand begann an den meisten Standorten am frühen Morgen. Am grössten deutschen Drehkreuz in Frankfurt sind etwa keine Zustiege möglich. Von 1120 geplanten Flugbewegungen wurden zunächst rund 310 abgesagt, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport mitteilte. Die Lufthansa hatte angekündigt, den Grossteil ihres Programms in Frankfurt einschliesslich der Fernflüge insbesondere für Umsteiger aufrechtzuerhalten.
An anderen Flughäfen waren die Auswirkungen unterschiedlich: In Berlin etwa wurden alle Starts und viele Ankünfte gestrichen. Das Terminal war menschenleer. In Düsseldorf fielen ein Drittel der Starts und Landungen aus. In Köln/Bonn, wo bereits seit Mittwochabend gestreikt wird, ging fast nichts mehr. «Nahezu alle Flüge fallen aus», sagte eine Sprecherin.
Passagiere erhalten in der Regel von ihrer jeweiligen Fluggesellschaft Informationen über ihre Verbindungen und Alternativen. Die Flughäfen selbst bieten oft auf ihren Internetseiten Informationen zum Status von Starts und Landungen.
Nach Schätzung des Flughafenverbandes ADV werden insgesamt rund 1100 Flüge ausfallen oder verspätet starten. Betroffen sind schätzungsweise 200’000 Passagiere. Erst am Freitag soll ein normaler Flugbetrieb möglich sein. Dann ist der nächste Warnstreik der Gewerkschaft Verdi geplant – bundesweit im öffentlichen Nahverkehr.
In dem Tarifstreit am Donnerstag sind die Beschäftigten an den Kontrollstellen zum Ausstand aufgerufen. Wenn sie komplett die Arbeit niederlegen, kommt kein Passagier von aussen zu den Flugzeugen im Sicherheitsbereich. Nicht bestreikt werden das wichtige Drehkreuz München und der Flughafen Nürnberg, wo die Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten.
Verdi fordert für die bundesweit rund 25’000 Branchenbeschäftigten 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Diese Forderungen würden den Arbeitgebern zufolge 250 Millionen Euro zusätzliche Kosten allein in diesem Jahr bedeuten. Die Tarifparteien wollen am Dienstag weiterverhandeln. (dpa)