Die Notfall-Sanitäter des LUKS mussten weniger häufig ausrücken als auch schon
Von der Tagwache am vergangenen Donnerstagmorgen bis zum Aschermittwoch verzeichnete der Rettungsdienst des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) 29 Einsätze, wovon gut die Hälfte aufgrund von übermässigem Alkoholkonsum nötig waren. Daneben wurde der Rettungsdienst vorwiegend wegen kleinerer Unfälle gerufen. Das teilte das LUKS am Mittwoch mit.
Manuel Wanzenried, betrieblicher Leiter des Rettungsdienstes, bilanziert: «Trotz der erneut hohen Besucherzahlen während der Fasnacht verliefen diese Tage für unser Rettungspersonal äusserst ruhig. Erfreulicherweise waren die Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Fasnacht auch in diesem Jahr nur vereinzelt schwerwiegend. Im Vergleich zu den Vorjahren lagen die Einsatzzahlen deutlich unter dem Durchschnitt.» Der intensivste Tag sei der Samstag gewesen.
LUKS wirbt für die App EchoSOS
In Notfällen zähle oft jede Minute, nicht nur an der Fasnacht. Dazu wird seit über zehn Jahren die App EchoSOS genutzt. Damit hat man alle Notrufnummern zur Hand und profitiert von einer weltweit funktionierenden Standortübermittlung an den Notdienst. Die Sanitätsnotrufzentrale Zentralschweiz des LUKS, weitere Schweizer Blaulichtorganisationen sowie Sportregionen und Veranstalter nutzen die digitalen Möglichkeiten, um die Ortung im Gelände zu verbessern und Rettungseinsätze zu koordinieren.
Manuel Wanzenried wirbt dafür, dass die App auf möglichst vielen Mobiltelefon installiert ist: «Dank dieser Anwendung können wir innerhalb von Sekunden die präzise Position einer Person in Notlage ermitteln und umgehend die entsprechende Hilfe an den richtigen Ort entsenden. Zusätzlich bietet die App nützliche Informationen wie die Standorte der nächsten Notfalleinrichtungen oder wichtige Patientendaten für das Rettungsdienstpersonal.»
Polizei verhaftete 20 Personen
Auch die Luzerner Polizei zieht eine positive Fasnachtsbilanz. Die Tage seien grösstenteils sehr friedlich, mit ausgelassener Stimmung und ohne nennenswerte Unfälle verlaufen, teilte sie am Mittwoch mit.
Mit einer starken sichtbaren Präsenz im Fasnachtstreiben sei den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern ein hohes Sicherheitsgefühl vermittelt worden. 20 Personen (Vorjahr: 11) wurden festgenommen werden – dies hauptsächlich wegen Streitigkeiten, Auseinandersetzungen, mutmasslichem Taschendiebstahl, aber auch zur Ausnüchterung.
In der Stadt Luzern wurden rund 200 Personenkontrollen durchgeführt und rund 50 Personen aufgrund ihres störenden Verhaltens weggewiesen. «Dies, weil sie etwa andere Personen anpöbelten oder provozierten», schreibt die Polizei dazu.
Bewährt hätten sich dieses Jahr erneut die «Armbändeli» für Kinder. Die kostenlosen Armbänder seien in grossen Mengen abgegeben worden, schreibt die Polizei. «Zahlreiche Kinder konnten so rasch wieder ihren Begleitpersonen übergeben werden. Sieben Kinder, welche in den teils sehr grossen Menschenmengen verloren gingen und vermisst wurden, konnten durch die Luzerner Polizei ebenfalls innert kürzester Zeit wieder vermittelt werden.»
Stadt Luzern erreicht Rekord von 2023 nicht
In der Stadt Luzern waren nach dem Rekordjahr 2023 dieses Jahr vom Schmutzigen Donnerstag bis am frühen Aschermittwoch geschätzte 298’000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler unterwegs (Vorjahr: 314‘000). Rekordzahlen verzeichnete das Monstercorso mit geschätzten 40’000 Besucherinnen und Besuchern. In der Nacht auf den Aeschermittwoch feierten dann 20’000 (Vorjahr: 15’000) Menschen den Abschluss der diesjährigen Fasnacht.
Die Sperre des Rathausstegs wurde während der Fasnachtstage mehrmals aktiviert. Erstmals kamen an dieser Fasnacht auch ein Einbahnsystem während des Urknalls um den Kapellplatz sowie ein Einbahnsystem auf der Reussbrücke am Rüüdigen Samstag zum Einsatz. Diese Massnahmen hätten sich aus polizeilicher Sicht nach ersten Erkenntnissen bewährt und dazu beigetragen, dass Rettungsachsen und Fluchtwege bestmöglich freigehalten werden konnten. Eine detaillierte Analyse der neu getroffenen Massnahmen zusammen mit den beteiligten Partnerorganisationen werde in den kommenden Wochen durchgeführt, heisst es weiter. (pd)