Streaming dominiert, CD und Download werden zur Randerscheinung
Der Schweizer Tonträgermarkt hat im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von 233.9 Mio. Franken erreicht und ist damit um 5 Prozent gewachsen. Der mit Abstand grösste Wachstumstreiber ist das Musikstreaming (YouTube, Apple Music, Spotify etc.), das um 8 Prozent zunahm und 88 Prozent zum Gesamtmarkt beitrug. Am meisten zu diesem Wachstum beigetragen haben Miley Cyrus mit dem Song «Flowers» sowie die Rolling Stones mit dem Album «Hackney Diamonds».
Das Album «Loch dür Zyt» von Züri West erreichte in den Jahrescharts Platz drei und war damit der erfolgreichste Schweizer Tonträger des Jahres. Der Erfolg war in erster Linie von den physischen Tonträgern getrieben. Das Album konnte aber den anhaltenden Niedergang von CD und Vinyl nicht aufhalten. Der runde Silberling hat weiter markant an Bedeutung verloren (-20 Prozent) und weist noch einen Umsatzanteil von 6 Prozent auf. Auch Vinyl stagniert und verharrt bei 2 Prozent.
Noch schlechter ist es um den Download bestellt, der um 13 Prozent zurückging und mit 9.6 Mio. Franken noch 4 Prozent vom Gesamtmarkt ausmacht. Auf seinem Höhepunkt 2012 kam der Download-Umsatz noch auf 77.3 Mio. Franken.
Musikkonsum ist so vielfältig wie noch nie
«Durch seinen über zehnjährigen Siegeszug ist Streaming zum alles dominierenden Musikformat geworden», sagt Lorenz Haas, der Geschäftsführer der IFPI Schweiz, zu dieser Entwicklung. «Die globale Verfügbarkeit annähernd sämtlicher Titel auf den Plattformen» mache «den Musikkonsum heute so vielfältig wie noch nie». «Davon profitieren nicht zuletzt auch Musikstile abseits des Mainstreams und ältere Titel, die ein neues Publikum finden und weitaus länger Einnahmen generieren, als es noch im physischen Markt oder beim Download der Fall gewesen war,» sagt er weiter