Hochpräzise geografische Daten: Bis Ende März wird der Aargau mit Laserstrahlen vom Flugzeug aus vermessen
Bei der LiDAR (Light Detection and Ranging)-Befliegung werden Lichtimpulse abgegeben und das reflektierte Signal von einem Sensor wieder erfasst, wie das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau in seiner Mitteilung vom Freitag schreibt.
Die unschädlichen Laserstrahlen liegen im Infrarotbereich und können deshalb vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden. Die vorangegangenen Befliegungen in den Jahren 2014 und 2019 haben sich als entscheidend für die Entwicklung verschiedener kantonaler Geodatensätze erwiesen, heisst es im Schreiben des Kantons weiter. So seien beispielsweise das Terrainmodell und das Vegetationshöhenmodell, die in einem Raster die Höhe des Bodens respektive der Vegetation abbilden, wichtige forstliche Planungsgrundlagen.
So funktioniert die Laservermessung aus dem Flugzeug
LiDAR-Daten können als dreidimensionale Punktwolken dargestellt werden. Die aktuelle Erhebung erfolgt mit einer Punktdichte von 20 Punkten pro Quadratmeter. Die Punktwolke wird in die Klassen Boden, Vegetation, Gebäude, Wasser, Brücken sowie Freileitungen, Masten und Antennen klassiert.
Da für viele Fernerkundungsprodukte wie beispielsweise das erwähnte Terrainmodell LiDAR-Punkte unterhalb der Baumkronen von Bedeutung sind, findet die Befliegung vor dem Laubaustrieb statt. Auch ausserhalb der Forstwelt werden LiDAR-Daten verwendet. So zum Beispiel für die Entwicklung von kantonalen Klimakarten, welche eine zentrale Planungsgrundlage für eine hitzeangepasste Siedlungsentwicklung darstellen.
Die Befliegung findet laut Kanton von voraussichtlich Freitag, 16. Februar, bis Ende März 2024 statt und wird von einem Zweierteam durch die BSF Swissphoto AG durchgeführt. Der Sensor-Operateur bedient dabei den Laserscanner, während der Pilot die speziell ausgerüstete Cessna 208 steuert. Die Maschine fliegt den Kanton Aargau dann ungefähr 1000 Meter über Boden in regelmässigen Linien ab. Die Flüge sollen voraussichtlich nachts stattfinden. Es wird derzeit mit sieben bis acht Flugmissionen gerechnet. Die LiDAR-Daten stehen Interessierten und Fachleuten voraussichtlich ab Herbst 2024 über den AGIS-Geodatenshop des Kantons zur Verfügung. (luk)