WHO warnt vor Masernwelle: Es geht nicht um eine harmlose Kinderkrankheit
Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer Masernwelle. Mit gutem Grund, denn Masernviren sind so heimtückisch wie Coronaviren. Auch für Masern gilt: Eine infizierte Person kann das Virus auf andere Menschen übertragen, auch wenn sich der Erreger noch gar nicht bemerkbar gemacht hat. Also Tage bevor sich die verräterischen roten Flecken auf dem ganzen Körper bilden. Die Masern sind sogar noch etwas ansteckender als Omikron.
Eine Infektion führt nicht nur zu einer harmlosen Kinderkrankheit, sondern ist eine ernsthafte Bedrohung, die zum Beispiel zu Gehirnentzündungen führen kann. Bis zur Entwicklung einer Impfung in den 1960er-Jahren starben weltweit jedes Jahr einige Millionen Menschen an Masern. Heute sind es dank der Vakzine deutlich weniger. In Europa galten die Infektionskrankheiten dank einer hohen Durchimpfungsrate in vielen Ländern als ausgerottet, nun flammen sie wieder auf, weil die Impfvorgaben während der Pandemie nicht mehr überall gleich diszipliniert eingehalten wurden.
Zu befürchten war, dass die laute, wissenschaftsfeindliche Covid-Impfgegnerschaft Eltern auch in der Schweiz verunsichern und davon abhalten könnte, ihre Kinder gegen Masern zu impfen. Denn auch diese Impfung wurde seit ihrer Zulassung mit haltlosen Behauptungen bekämpft. Doch die Schweiz ist Musterschülerin, die Durchimpfung bei den Kleinsten ist sehr hoch. Bleibt das so, werden Masern Einzelfälle bleiben.