Sie sind hier: Home > Suhrental > Nach Differenzen in den Vorjahren: Regionalverband Suhrental hat gemeinsame Stossrichtung gefunden

Nach Differenzen in den Vorjahren: Regionalverband Suhrental hat gemeinsame Stossrichtung gefunden

Vor einem Jahr wollten mehrere Gemeinden den Verband verlassen, das war an der Hauptversammlung aber nur Nebensache. Die Mitglieder wollen die Region nun zusammen vorwärtstreiben.

«Im letzten Jahr haben uns die Austrittsgesuche stark beschäftigt», sagt Markus Goldenberger, Präsident des Regionalverbandes Suhrental (RVS) und Gemeinderat von Hirschthal, anlässlich der Hauptversammlung des RVS am Mittwochabend. Im letzten Sommer wollten mit Schmiedrued, Holziken und Moosleerau drei Gemeinden aus dem Verband austreten.

Die Schmiedrueder Stimmbevölkerung entschied sich dagegen, doch der Souverän von Holziken und Moosleerau bewilligte das Vorhaben.Anfang Juni wurde bekannt, dass sich Holziken dem Regionalverband Zofingenregio anschliesst, Moosleerau wird hingegen beim RVS den Wiedereintritt beantragen. «Wir freuen uns, dass Moosleerau bei uns bleibt», sagt Goldenberger im Rahmen der Versammlung.

RVS gibt fünf Schwerpunkte bekannt

Während vor einem Jahr noch vonDifferenzen die Rede war und davon, dass der Verband seine Kernaufgabe nicht erfülle, hat der Vorstand nun bis 2025 fünf klare Schwerpunkte definiert. So will der RVS mit Blick auf die Gesundheitspolitische Gesamtplanung des Kantons einen runden Tisch zu diesem Thema schaffen und mit Hausärzten, der Spitex und verschiedenen Institutionen den Austausch suchen.

Auch die Kulturkommissionen der Gemeinden sollen miteinander in einen Dialog treten und möglicherweise gemeinsame regionale Kulturangebote organisieren. Überlegungen zur Schaffung einer eigenen regionalen Integrationsfachstelle sind ein weiterer Schwerpunkt. Diesbezüglich will der RVS die Arbeit von anderen Aargauer Integrationsfachstellen kennenlernen.

Gleich zwei Punkte sind Projekten im Zusammenhang mit derNeuen Regionalpolitik (NRP) des Bundesgewidmet. Mit der NRP wollen Bund und Kanton unter anderem ländliche Regionen als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsräume attraktiv gestalten und nachhaltig weiterentwickeln. Deshalb will der RVS an einer Info-Veranstaltung für Gewerbetreibende über die Möglichkeiten dieser Projekte informieren. Zudem soll die Zusammenarbeit der Gemeinden für solche Vorhaben geprüft werden.

Gemeinden wollen Region vorantreiben

Die Verbandsgemeinden haben die Schwerpunkte Mitte Mai im Rahmen eines gemeinsamen Workshops erarbeitet. Als Grundlage diente die Entwicklungsstrategie 2030, welche der Vorstand im März verabschiedet hat. «Die Gemeinden haben mit den Schwerpunkten eine gemeinsame Stossrichtung festgelegt», erklärt Markus Bolliger, Geschäftsführer des RVS. Auch ein Rückblick und die Analyse bisheriger Projekte waren Teil des Prozesses. Während des Workshops habe sich die verbesserte Zusammenarbeit der Gemeinden gezeigt, so Bolliger. «Sie wollen alle am gleichen Strick ziehen und die Region vorantreiben.»

Der Vorstand beschloss ausserdem, am Mitgliederbeitrag von acht Franken pro Einwohnerin oder Einwohner festzuhalten. Das Referat von Landschaftsarchitekt Victor Condrau zur Erarbeitung des neuen Landschaftsentwicklungsprogramms (LEP) bezog sich auch auf künftig anstehende Aufgaben des RVS. Denn das bisherige LEP ist über zwanzig Jahre alt und soll bis Mitte 2026 aktualisiert werden, um weiterhin als Grundlage für die Erarbeitung von BNO-Revisionen und Ähnlichem zu dienen.