Xhaka: «Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Ungarn, endlich geht es jetzt los»
Mit der Deutschen Bahn sind die Schweizer aus Stuttgart angereist, die Zeit ist ambitioniert bemessen. So gesehen sind es bloss sechs Minuten Verspätung, als Granit Xhaka und Trainer Murat Yakin im Kölner Rheinenergiestadion an der Pressekonferenz erscheinen. Allzu ergiebig ist es dann nicht, was das Duo von sich gibt, man glaubt, Anspannung wie Vorfreude zu erkennen.
Von Xhaka ist zu hören, dass er mit sich ausgemacht hat, an diesem Turnier in keiner Weise aufzufallen. «Das ist meine Challenge», sagt der 31-Jährige. «Ich bin daran, das durchzuziehen.» Der Nati-Captain startet nach dem Double mit Leverkusen mit viel Selbstvertrauen in die EM, weil es mit jedem Erfolg noch mehr davon gibt, wie er sagt. Er will an seine Grenzen gehen, im Wissen, dass es mit der Nati eine komplett andere, neue Herausforderung und etwas ganz anderes wie mit dem Verein ist. «Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Ungarn, endlich geht es jetzt los.»
Und Yakin sagt den Pokersatz, obwohl Steven Zuber und Denis Zakaria noch immer reduziert trainieren: «Ich kann auf alle Spieler zurückgreifen.» Der Trainer erwartet ein offenes Spiel – und möchte Ungarn nicht unterschätzen.
Ebendiese Ungarn, 26. der Fifa-Weltrangliste, wollen sich fürs Turnier ebenfalls keine Grenzen setzen. Das sagt der aus Frankreich eingebürgerte Rechtsverteidiger Loic Nego. Und der italienische Trainer Marco Rossi, seit 2018 im Amt und am ungarischen Aufschwung der letzten Jahre massgeblich mitbeteiligt, möchte an der EM eine Hauptrolle spielen. Zuversicht und Selbstvertrauen seiner Mannschaft würden jedenfalls immer grösser, und: «Wir müssen alles raushauen und dürfen nicht in den Energiesparmodus verfallen.»
Bliebe noch Dominik Szoboszlai zu erwähnen, der Liverpool-Star; auf dem zentralen Mittelfeldspieler ruhen die Hoffnungen der Magyaren, auf dessen Distanzschüsse müssen die Schweizer aufpassen.(cbr)