Anzeige ist eingereicht: Hat ein Hund eine seltene Gämse gerissen?
«Gestern stellten wir mit Freude fest, dass der erste Gamsbock den Weg ins Birretholz gefunden hat», hiess es am Dienstag auf der Facebookseite des Forstbetriebs, der die Wälder rund um Birrhard, Habsburg, Hausen, Holderbank, Mellingen, Mägenwil, Schinznach-Bad und Wohlenschwil bewirtschaftet. Doch nur einen Tag später wurde der Bock vermutlich von einem Hund gerissen.
Eine Spaziergängerin teilte Jagdaufseher Karl Hochstrasser mit, auf dem Birrfeld liege ein totes Reh. Sie habe zudem eine andere Frau mit zwei Hunden gesehen, einer davon habe eine blutige Schnauze. Doch das tote Tier war kein Reh, sondern der eben erst gesichtete Gamsbock, wie Tele M1 berichtet.
DNA-Probe und Anzeige gegen unbekannt
Gämsen sind in der Region selten, zum letzten Mal wurde in Lupfig vor zehn Jahren eine gesehen, wie Richard Plüss, Präsident der Jagdgesellschaft Chestenberg und Gemeindeammann, dem Sender sagte. Plüss vermutet, der Gamsbock habe sich auf den Weg zum Wildtierkorridor zwischen dem Chestenberg und der Reuss gemacht, oder sei zuvor durch Hunde aufgeschreckt worden und deshalb auf dem Birrfeld aufgetaucht.
Derzeit wird untersucht, ob die Gämse wirklich durch einen Hund gerissen wurde, dafür wird eine DNA-Probe ausgewertet. Zudem wurde eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht, und Plüss appelliert an Hundehalter,sich an die Leinenpflicht im Wald zu haltenund Hunde rasch zu sich zu rufen und an die Leine zu nehmen, wenn Wild in der Ebene auftaucht. (fh)