Severin Lüscher darf sich gerne einen Einblick verschaffen
Wir sind Mitarbeitende des Spitals Zofingen, momentan sehr in Angst um unseren Arbeitsplatz.
Mit Verwunderung haben wir die Aussage von Grossrat Severin Lüscher (Grüne) im ZT vom 22. Juli gelesen. Er macht sich keine Sorgen um uns Angestellte des Spitals Zofingen, wir würden schnell wieder eine Stelle finden.
Zofingen sei auch nicht sinnvoll als ambulantes Zentrum bzw. als Standort für die Gesundheitsversorgung in der Region nicht zwingend nötig. Aber kann Severin Lüscher uns sagen, wer die fast 4000 Operationen und die vielen Notfälle, circa 17 000 im Jahr, von Zofingen auffangen kann?
Des Öfteren übernehmen wir im Spital Zofingen Notfälle des Kantonsspitals Aarau (KSA), weil das KSA die Notfälle nicht in der nötigen Frist abarbeiten kann, gerade am letzten Freitag, 19. Juli. Die Patienten sind jeweils sehr froh, dass sie bei uns so schnell operiert werden. Also sind wir doch, in unseren Augen, ein wichtiger Standort für die Bevölkerung in der Gesundheitsversorgung in der Region. Oder ist Severin Lüscher da anderer Meinung? Er darf sich gerne einmal einen Einblick in «unserem Zofingen» verschaffen, damit er in Zukunft weiss, wovon er spricht.
Zu bedenken gilt, dass viele Mitarbeitende in der Region verwurzelt sind und nicht weite Arbeitswege gehen möchten.
Auf seiner Webseite schreibt Severin Lüscher: «Gesunde Taten – in meinem Beruf als Hausarzt wie in der Politik geht es mir um die Menschen, um ein nachhaltig gesundes, erfülltes und selbstbestimmtes Leben. Damit möglichst viele Menschen auch im Aargau daran Anteil haben können, braucht es eine funktionierende Gemeinschaft, eine intakte Umwelt und eine solide Wirtschaft.»
Auch wir, die Mitarbeitenden des Spitals Zofingen, möchten ein gesundes, nachhaltiges und selbstbestimmtes Leben haben.
Der Rummel, der ausgelöst wurde mit den Zeitungsausschnitten, ist für uns als Arbeitnehmende belastend. Viele gute Mitarbeitende machen sich Sorgen und schauen sich nach einem neuen Arbeitgeber um. Wir haben nur so schon Mühe, neue Mitarbeitende zu rekrutieren.
Im Namen von Mitarbeitenden des Spitals Zofingen: Nicole Schmitter und Irene Giger