«Innerorts wird das Projekt kantonsmässig vergoldet» – SVP Aargau äusserst sich zur geplanten Wiggertalstrasse
Der Regierungsrat hat am 1. Mai den Bericht zum Verpflichtungskredit für den Bau der Wiggertalstrasse, Abschnitt Nord, in Rothrist freigegeben. Das Projekt beinhaltet nebst der neuen Wiggertalstrasse (NK204), die flankierenden Massnahmen an der Bernstrasse (K235) und am Rössliweg (K309). Auf Basis des Bauprojekts wurde ein Umweltverträglichkeitsbericht erstellt. Die Untersuchung ergab, dass das Vorhaben grundsätzlich umweltverträglich realisiert werden kann. Bis zum 16. August läuft die öffentliche Anhörung. Die SVP Aargau hat sich nun in einer Vernehmlassung zum Projekt geäussert.
Weniger Fruchtfolgeflächen vernichten
Mit der aktuell geplanten Strassenführung zeigt sich de SVP Aargau überhaupt nicht einverstanden. Aus dem Bericht gehe hervor, dass die neue Strasse elegant geschwungen durch eine jetzt unbebaute Parzelle geführt werden soll. «Es erscheint klar, dass die Gemeinde Rothrist dadurch rechts und links der Strasse das Areal gut erschliessen kann. Dies ist aus unserer Sicht nicht nötig», so die Meinung der Partei. Und sie wirft auch sogleich eine Frage in den Raum: «Kann die Strasse nicht möglichst parallel zur A1 gebaut werden?»
Am wenigsten oder fast keine Fruchtfolgeflächen würden vernichtet, wenn die dritte Etappe der Wiggertalstrasse beim Knoten Wiggerbrücke beim Überqueren der A1 auf eine einseitige Überdachung der A1 geleitet würde. Bei der Autobahneinfahrt Rothrist könnte die einseitige Überdachung wieder aufgelöst werden, heisst es in der Vernehmlassung. Die SVP Aargau möchte wissen, ob diese Möglichkeit geprüft wurde.
SVP zeigt sich mit den Kosten nicht einverstanden
Innerorts werde das Projekt kantonsmässig vergoldet. Freiwerdende Flächen sollen durch eine Verringerung bestehender Strassenflächen, zu einer Begegnungszone mit Bäumen umgebaut werden. «Dies ist nicht nötig», so die SVP Aargau. Auch die Tempo-30-Zonen nach dem Pfaffnernweg bis zur Einmündung Grüthgässli und der Bernstrasse bis zur Einmündung Geisshubelweg seien abzulehnen. So wundert es auch nicht, dass die Partei mit der Höhe des Verpflichtungskredits über rund 36 Millionen Franken und dem Gemeindeanteil Rothrists an die anfallenden Bruttoaufwendungen von rund 22 Millionen Franken nicht einverstanden ist.
Zusammenfassend gibt die SVP Aargau bekannt, dass der dauerhafte Verlust von eineinhalb Hektaren Fruchtfolgeflächen sehr bedauerlich ist. Dieser soll reduziert oder zwingend anderweitig kompensiert werden. Dem betroffenen produzierenden Landwirt müsse Realersatz geboten werden. «Es ist zudem nochmals aufzuzeigen, weshalb die Strassenführung nicht entlang der Autobahn erfolgen kann. Sollten die angezeigten Vorbehalte bereinigt werden, könnten wir eine Zustimmung in Aussicht stellen.»