Flughafen Frankfurt: 140 Flugannullierungen wegen Klimaaktivisten – es ist nicht die erste Störung
Wegen der Klima-Protestaktion am Frankfurter Flughafen sind rund 140 Flüge annulliert worden. Starts und Landungen fänden inzwischen wieder statt, sagte ein Flughafen-Sprecher. Allerdings würden noch nicht alle Start- und Landebahnen vollständig genutzt. Für den weiteren Tagesverlauf sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen, berichtet der Betreiber Fraport.
Fluggäste wurden zunächst gebeten, den Flughafen vorerst nicht aufzusuchen und den Status ihrer Flüge vorab auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen. Insgesamt waren für den Donnerstag 1400 Starts und Landungen geplant.
Laut der deutschen Bundespolizei waren mehrere Demonstranten am frühen Morgen in das Gelände eingedrungen und hatten sich im Sicherheitsbereich festgeklebt. Knapp drei Stunden nach dem Eindringen der acht Personen auf das Flughafengelände waren die Bahnen um 07.50 Uhr für den Flugbetrieb wieder frei. Die Bundespolizei hat die Aktivisten der «Letzten Generation» festgesetzt und zur Strafverfolgung an die hessische Landespolizei übergeben, wie ein Sprecher berichtet.
Ein Fraport-Sprecher verurteilte die Aktionen. Sie gefährdeten den Flugbetrieb und damit letztendlich Menschenleben. «Den Tätern drohen empfindliche Strafen und hohe zivilrechtliche Schadensersatzforderungen.»
Gruppe Letzte Generation nimmt Stellung
Man habe sich mit sechs Demonstranten Zugang zu den Start- und Landebahnen verschafft, teilte die Gruppe Letzte Generation auf X mit. «Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz», hiess es von den Aktivisten in dem Posting. «Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030!» Ein Polizeisprecher machte zur Anzahl der Aktivisten zunächst keine Angaben.
Klimaaktivisten hatten bereits am Mittwoch etwa drei Stunden lang den Flugverkehr auf dem Flughafen Köln/Bonn lahmgelegt. Es sei Strafanzeige wegen Verstosses gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs aufgenommen worden, hatte eine Polizeisprecherin gesagt. Ähnliche Aktionen gab es am Mittwoch auch an Flughäfen in anderen europäischen Ländern, unter anderem in London und Oslo.(dpa)