Femizid in Schafisheim: Angeklagter und Kinder des Opfers legen Berufung ein
Mit demUrteil von 14 Jahren Freiheitsstrafeist die Verteidigung nicht einverstanden. Sie hat deshalb Berufung eingelegt, wie das«SRF Regionaljournal»berichtet. Auch die Kinder des Opfers, die als Privatkläger aufgetreten waren, ziehen demnach das Urteil weiter. Nur die Staatsanwaltschaft habe bisher keine Berufung eingelegt, obwohl sie im ersten Prozess 16 Jahre Freiheitsstrafe gefordert hatte. Sobald das schriftliche Urteil vorliege, entscheiden die Parteien definitiv.
Eifersucht und Tyrannei über Jahre hinweg
Im ersten Prozess im Mai vor dem Bezirksgericht Lenzburgkamen Details zum Femizid im Jahr 2021 ans Licht. So soll der 49-jährige L. K.* seine Frau über Jahre tyrannisiert und ihr nachspioniert haben. Er soll sie auch zu einer gynäkologischen Untersuchung gezwungen haben, weil er ihr unterstellte, dass sie fremd ging.
Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Stalking-Verhalten. Die krankhafte Eifersucht des Mannes führte immer wieder zu Streitereien zwischen dem Paar. Auch als sich die Frau von ihrem Mann trennte, hörte er nicht auf, ihr nachzustellen. Als sie wegen einer Corona-Infektion zurück nach Hause zog, kam es zum Femizid. Erwürgte sie derart, dass sie wenige Tage später im Spital verstarb.
Kinder wollen nicht mehr mit dem Vater sprechen
Die Kinder litten ebenfalls unter der Tyrannei des Vaters und wurden teilweise geschlagen und beschimpft. Vor Gericht hatte deren Anwalt ein fünfjähriges Kontaktverbot verlangt, da die Kinder nicht mehr mit ihrem Vater sprechen wollten. Sie hatten die Tat, die im Schlafzimmer des Paares stattgefunden hatte, hilflos von ausserhalb des Zimmers mitanhören müssen, da der Vater die Tür abgeschlossen hatte.
K. befindet sich in Therapie. Bei ihm wurde eine psychische Störung mit wahnhafter Eifersucht und Depression diagnostiziert.
*Name der Redaktion bekannt