«Hatte einen Terrier hinter mir»: Roman Röösli und Andrin Gulich rudern zur Bronzemedaille
Die erste Schweizer Medaille im Rudern ist da. Roman Röösli und Andrin Gulich holen im Zweier ohne die Bronzemedaille. Das Schweizer Duo hatte bei Rennhälfte noch etwa eine Bootslänge Rückstand. In der zweiten Rennhälfte konnten die Schweizer nochmals zulegen und zogen den Spaniern davon – und an den Rumänen vorbei.
Zum Schluss kam das Schweizer Duo sogar nochmals ran an die ersten beiden Plätze, dort mussten sie sich allerdings geschlagen geben. Gold schnappte sich Kroatien, Grossbritannien gewann Silber.
Für den Final mussten sich Roman Röösli und Andrin Gulich noch über den Hoffnungslauf qualifizieren. Teamsenior Röösli sagte, dass man nach einem etwas hektischen Vorlauf und dem Umweg über den Hoffnungslauf nun das Gleichgewicht von innerem Feuer und äusserer Ruhe gefunden habe. Dieses Gleichgewicht konnten sie nun im Final in eine Bronzemedaille ummünzen.
Sie können im Interview kaum sprechen vor Anstrengung
Völlig ausgepumpt erscheinen die beiden zum Kurzinterview bei SRF. Andrin Gulich sagt: Fantastisch. Wir haben immer von dieser Medaille geträumt, darauf haben wir zwei Jahre hingearbeitet. Ich hatte mit Roman einen Terrier hinter mir. Es ist genial.»
Röösli, der sich auf dem Geländer abstützen musste, konnte kaum sprechen. Er sagte: «Es hat alles gebraucht, wir sind voll gegangen. Wir sahen, dass die Rumänen eingehen. Und dann haben wir sie geholt. Es ist genial mit Andrin.» Und dann gings ab zur Medaillenzeremonie.
Prophezeiung von Röösli bestätigt sich
Röösli und Gulich sitzen gar noch nicht so lange zusammen im Boot. Aber sie wurden im Mai des vergangenen Jahresvon unserer Zeitungals «neues Paradeboot der Schweiz und die grosse Hoffnung für Paris 2024» bezeichnet.
Lange war nicht klar, wer im Endeffekt zusammen rudern werde. Roman Röösli sagte, es spiele für ihn sowieso keine Rolle, in welcher Kombination er rudere. Ganz egal, ob alleine, zu zweit, zu viert oder zu acht. «Ich rudere in allen Booten gerne. Mein Ziel ist es, an den Olympischen Spielen in Paris eine Medaille zu gewinnen. Und im Moment sieht es so aus, dass wir in dieser Bootsklasse die höchste Chance haben». Das war im Mai vor einem Jahr. Heute ist klar: Röösli sollte Recht behalten.