Nach Zürich und Bern: Auch der Aargau erhält eine Pride
In 30 Tagen, am 7. September, findet in Aarau die erste Pride des Aargaus statt. Ein Countdown auf der Website des organisierenden Vereins zählt die Sekunden, Stunden und Tage herunter, bis es so weit ist. Mit der Pride wird auf Missstände bei den Rechten für queere Menschen aufmerksam gemacht, sie soll Akzeptanz fördern und aufklären. Vor allem aber ist sie ein farbiges Fest. Nachdem ein solches Mitte Juni in Zürich gefeiert wurde und Bern am 3. August seine Pride hatte, wird jetzt auch in Aarau demonstriert.
Im Rüebliland seien nicht nur die Rüebli bunt, begründet der Verein Pride Aargau auf seiner Website den Anlass. Der Verein wurde im Frühling gegründet, ist gemeinnützig und hat zum Ziel, die Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung der LGBTQIA-Gesellschaft im Aargau zu verbessern. Das schreiben die Organisatoren am Mittwoch in einer Medienmitteilung.
Noch zu wenig sichtbar
Die Idee für eine Pride im Aargau sei von verschiedenen Seiten, hauptsächlich aber von Mitgliedern von Jungparteien gekommen, sagt Anna-Lena Draths, Medienverantwortliche des Vereins, auf Anfrage. Im politisch konservativen Kanton sei die queere Community noch viel weniger präsent als etwa in Zürich oder Bern. «Um sie zu stärken, vernetzen und sichtbar zu machen, braucht es die Pride», so Anna-Lena Draths.
Am Samstag, dem 7. September, treffen sich die Teilnehmenden um 15 Uhr auf dem Bahnhofplatz in Aarau. Die Zürcher SP-Nationalrätin und Queeraktivistin Anna Rosenwasser hält eine Ansprache, danach gibt es einen Demonstrationszug durch die Stadt. Gegen Abend wird auf dem Maienzugplatz gefeiert, Auftritte haben unter anderem die Dragqueen Paprika und Lainy Bridget. Beide sind bereits an der Pride in Zürich aufgetreten.
Finanziert über Crowdfunding
Der Verein für die Aargauer Pride hat einen achtköpfigen Vorstand, das Organisationskomitee zählt gegen 50 Mitglieder. Die jüngsten seien erst 16 Jahre alt, die ältesten bereits im Pensionsalter, sagt Anna-Lena Draths: «Es ist bunt durchmischt.» Finanziert wird die Organisation über ein Crowdfunding. Von den 10’000 Franken, die benötigt werden, waren am Mittwoch knapp 3000 gesammelt.
Der Anlass am 7. September soll keine einmalige Sache sein. Ziel sei es, auch im Aargau die Tradition einer Pride zu etablieren, sagt Anna-Lena Draths. Wie diese in den nächsten Jahren aussehen soll, sei aber noch offen. Es hänge auch davon ab, wie die erste Pride des Aargaus über die Bühne gehen wird.