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Am Fantoche wird Mut belohnt – das sind die besten Animationsfilme 2024

Das internationale Festival für Animationsfilm feierte die Liebe. Das publikumsnahe Programm füllte die Kinosäle.

Das schöne Spätsommerwetter spielte den Festivalverantwortlichen in die Hände. Die 22. Ausgabe des Fantoche zum Motto «All We Need Is Love» kann die Direktorin Ivana Kvesić als Erfolg verbuchen. Mehrere Langfilme, aber auch zu Teilen das Wettbewerbsprogramm konnte sie in ausverkauften Sälen zeigen. Insgesamt löste das Publikum 21’500 Eintritte, das sind mehr als in früheren Jahren.

«Generell haben wir versucht, das Programm zu straffen, das heisst, es gab insgesamt zwar weniger Programmblöcke, diese waren aber publikumsfreundlicher programmiert», schreibt die Festivalleitung am Sonntagabend zum Festivalabschluss. Filmschaffende und ihre Filme hätten jeweils mehr Raum bekommen, was gut angekommen sei.

Setzte die Direktorin in Vorjahren auf neue Sektionen, kam das Programm in diesem Jahr entsprechend verdichtet daher. Auffallend viele Filme unter Schweizer Beteiligung standen in diesem Jahr im Programm: Neben dem Eröffnungsfilm «Sauvages», der neue Film von Claude Barras («Ma vie de Courgette»), waren dies «Reise der Schatten» des Netzkünstlers Yves Netzhammer sowie «Invelle – Nowhere» von Simone Massi, einer italienisch-schweizerischen Koproduktion.

Preise für Sex und Schicksalsgeschichten

Das spricht für einen guten Schweizer Jahrgang, der sich auch in einem vielseitigen nationalen Wettbewerb zeigte. Über 60 Einreichungen machten es zunächst dem Selektionsteam und schliesslich der Jury nicht leicht, Favoriten zu wählen.

Den Preis für den besten Schweizer Film ging an Samuel Patthey für «Sans Voix». Einem einfühlsamen Film über einen verlorenen Mann, der seinen Weg findet. Das Publikum würdigte das rührende Porträt von Rolf Broennimann über seinen an Demenz erkrankten Bruder «Dieter».

Darüber hinaus belohnte die Jury die Mutigen. Bianca Caderas und Kerstin Zemp erhielten den Fantastic Swiss Award für «Matta und Matto». Eine skurrile Dystopie über das Verlangen nach Berührungen in einer Welt, in der diese verboten ist. Die Auszeichnung für «High Risk» ging an Carla Melo Gampert. In «La Perra» lässt sie in rauschenden Wasserfarben das sexuelle Begehren zweier Vogelfrauen aufflammen. Als bestes Nachwuchstalent wurde Pavla Baštanová ausgezeichnet.

Im internationalen Wettbewerb ging die US-Amerikanerin Cassie Shao mit ihrem farbgewaltigen Zeichentrick «This Is a Story Without a Plan» als Gewinnerin hervor.

Damit endet das Fantoche 2024 mit einem beachtlichen Publikumserfolg. Wer Filme aus früheren Jahrgängen entdecken will, findet diese zurzeit aufPlay Suisseunter der Sektion «Fantoche».