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Das Steak verschwindet aus der Lebensmittelpyramide: Das sind die neuen Empfehlungen des Bundes

Gesunde Ernährung will heutzutage auch nachhaltig sein. Der Bund aktualisiert seine veralteten Ernährungsempfehlungen.

Dreizehn Jahre ist es her, seit der Bund seine Lebensmittelpyramide zuletzt aktualisiert hat. Nun hat sich das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gemeinsam mit der Gesellschaft für Ernährung ihrer angenommen und sie «auf der Grundlage neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse» aktualisiert, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Sie berücksichtigt nebst Nährstoffzufuhr, Lebensmittelvielfalt und Gesundheit nun vermehrt Nachhaltigkeit.

Neu rückt der Bund pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte vor tierische Proteine von Fleisch und Fisch. Bei Kohlenhydraten liegt der Fokus vermehrt auf Vollkornprodukten. Viel anderes bleibt gleich: Eine breite Auswahl frischer, saisonaler und regionaler Früchte und Gemüse, fünf Portionen am Tag. Flüssigkeiten, vor allem Wasser, bleiben die wichtigste Lebensmittelgruppe, Süsses und Snacks die unwichtigste. Daneben empfiehlt der Bund dreissig Minuten Bewegung täglich.

Getränke: Regelmässig, vorzugsweise Wasser. Ein bis zwei Liter am Tag.

Früchte und Gemüse: Bunt und saisonal. Fünf Portionen am Tag.

Getreide und Kartoffeln: Vorzugsweise Vollkorn. Drei Portionen am Tag.

Milchprodukte: Vorzugsweise ungezuckert. Zwei bis drei Portionen am Tag.

Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch: Abwechselnd. Hülsenfrüchte regelmässig. Eine Portion am Tag.

Nüsse und Samen: Täglich in kleinen Mengen. Eine Handvoll am Tag.

Öle und Fette: Vorzugsweise pflanzlich. Zwei Esslöffel am Tag.

Süssgetränke, süsse und salzige Snacks: In kleinen Mengen. Gar nicht oder eine Portion am Tag.

Anders als andere aktuelle Ernährungsempfehlungen rät der Bund nicht dazu, den Verzehr von rotem Fleisch und anderen tierischen Proteinen zu vermindern. Die wissenschaftsbasierte «Planetary Health Diet» hält uns etwa dazu an, weniger als halb so viel rotes Fleisch zu essen, wenn wir uns gesund ernähren und das Klima schonen wollen.

Aus dem Archiv: So sah die Lebensmittelpyramide bis vor Kurzem aus.

So ausdrücklich will der Bund wohl nicht vom roten Fleisch abraten. Im Vergleich zur alten Lebensmittelpyramide fällt aber auf: Das Steak, das vor dreizehn Jahren noch prominent mittig in der Pyramide platziert war, ist verschwunden. An seine Stelle rückt ein Pouletbrustfilet, umgeben von roten Linsen und einem Block Tofu.(lil)