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Polizei durchsucht Büro von Sarco-Erfinder in den Niederlanden

Auf Ersuchen der Schweizer Justizbehörden ist die Praxis des Erfinders der Selbstmordkapsel «Sarco» im niederländischen Haarlem durchsucht worden. Am Hauptsitz von Exit International wurden Computer und ein Sarco-Prototyp beschlagnahmt.

Die Durchsuchung der Räumlichkeiten des Hauptsitzes von Exit International sei aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der Schweizer Justiz erfolgt, wie niederländische Medien berichten. Demnach seien unter anderem Computer beschlagnahmt worden. Ausserdem sei der erste, jedoch nicht funktionsfähige Prototyp der Sterbehilfekapsel «Sarco» aus dem Gebäude getragen worden.

Am Hauptsitz befindet sich das Büro des australischen Sarco-Erfinders Philip Nitschke. Er lebt in den Niederlanden und hat von seinem Büro aus den Todesprozess einer 64-jährigen US-Amerikanerin mitverfolgt, als sie als erster Mensch die Sterbehilfe via Sarco in einem Waldstück im Kanton Schaffhausen in Anspruch nahm.

Nach ihrem Tod wurden mehrere Personen verhaftet, eine davon sitzt mittlerweile in U-Haft. Mit der Durchsuchung der niederländischen Praxis schreiten die Ermittlungen nun voran. Warum Nitschkes Büro durchsucht wurde, das gibt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von «de Volkskrant» nicht preis. Auch ob eine Auslieferung Nitschkes oder seiner Frau Fiona Stewart beantragt worden ist, ist noch unklar.

Auch ihr Anwalt kann dazu keine Angaben machen. Nitschke und Stewart seien jedoch über das Vorgehen der Schweizer Justiz schockiert. Sie seien überzeugt, dass alles im legalen Rahmen stattgefunden habe. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider ist hier anderer Meinung. Die Suizidkapsel sei nicht rechtskonform und dürfe nicht in Verkehr gebracht werden.