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Mehr Lehrkräfte – doch der Anteil Aargauerinnen und Aargauer sinkt leicht

Die FNHW bildete auch in diesem Jahr wieder mehr pädagogische Fachpersonen aus – trotzdem droht eine Lücke. Insbesondere bei der Sonderpädagogik sei der Mangel gravierend, sagt der Aargauische Lehrerverband.

819 pädagogische Fachpersonen – 35 mehr als im Vorjahr – haben im laufenden Jahr ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) abgeschlossen, wie es in einer Pressemitteilung heisst. 214 taten dies auf Sekundarstufe I und II, 357 auf Primarstufe, 139 auf Kindergarten und Unterstufe und 109 am Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie. Sechs Personen erhielten 2024 ihr Diplom, möchten aber nicht namentlich genannt werden, und werden deshalb nicht in der Statistik geführt.

Von den 813, die namentlich genannt werden, stammen 201 aus dem Aargau, also knapp 25 Prozent. 2022 waren es noch 28 Prozent, vor einem Jahr 27 Prozent. Der prozentuale Anteil an Aargauerinnen und Aargauern zeigt also leicht nach unten, oder anders ausgedrückt: In den letzten drei Jahren wurden mehr pädagogische Fachpersonen an der FNHW ausgebildet – und es waren immer etwas mehr als 200 Aargauerinnen und Aargauer darunter.

Allzu viel kann und darf man in diese Statistik nicht hineininterpretieren: «Es gilt zu berücksichtigen, dass jedes Jahr einige Personen keinem Kanton zugeordnet werden können, weil sie nicht in der Statistik erscheinen möchten», erklärt Marc Fischer, Projektleiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit an der FNHW. Zudem seien Schwankungen in diesem Grössenbereich normal.

Mehr Abschlüsse an der Pädagogischen Hochschule der FNHW, aber gleichbleibende Zahlen aus dem Aargau – wie schätzt dies der Aargauer Lehrerverband (ALV) ein? «Wenn sich die Kinderzahlen so entwickeln, wie erwartet, dann fehlen in den nächsten Jahren tendenziell Lehrpersonen», erklärt Beat Gräub, Stv. Geschäftsführer des ALV. Der Anteil an nicht ausgebildeten Lehrpersonen nehme zu, darum sei es wichtig, die entsprechenden Anreize für eine Ausbildung zu geben. «Da gibt es auch Arbeitsgruppen, die Ideen entwickeln», sagt Gräub.

Ein Mittel, das er anspricht, ist das Projekt «Magis». Damit will das Bildungsdepartement den Lehrermangel langfristig bekämpfen. Aus Sicht des Lehrerverbands spiele das berufsbegleitende Studium eine besonders wichtige Rolle. «Diese Leute müssen sowohl die Möglichkeit als auch den Anreiz haben, das Studium zu absolvieren.»

Besonders gravierend sei der Mangel im Bereich der Sonderpädagogik. «Die Integration, die momentan heiss diskutiert wird, ist sowieso eine Herausforderung – wenn es an Fachkräften fehlt, umso mehr», erklärt Gräub.