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Dünne Luft für Patrick Rahmen: YB ist Tabellenletzter, Luzern weiter Leader

YB-Trainer Patrick Rahmen fürchtet um seinen Job, FCL-Trainer Mario Frick will auf dem Boden bleiben. So lief das Wochenende in der Super League.

n In der Schweizer Super League läuft weiterhin vieles anders, als es vor der Saison die meisten Fans vorausgesehen hatten. Am Tabellenende liegt Meister YB, dafür wird es an der Spitze immer enger. Das ist an diesem Wochenende passiert.

YB verliert auch in Basel

Die Krise der Young Boys wird immer grösser. Auch in Basel verliert der Schweizer Meister, diesmal mit 0:1. Zunächst schwächt in der 40. Minute Sandro Lauper sein Team mit einem Platzverweis, dann führt einmal mehr aus Berner Sicht ein Standard zu einem Gegentor. Nach der Pause trifft Adrian Barisic per Kopf nach einem wunderbaren Freistoss von Xherdan Shaqiri zum einzigen Tor in dieser Partie. Für Shaqiri ist es der erste Assist seit seiner Rückkehr zum FC Basel.

Nachdem am Samstag Winterthur das Kantonsderby gegen die Grasshoppers für sich entschieden hat, bedeutet die Niederlage für YB auch, dass der Meister inzwischen an das Tabellenende abgerutscht ist. Die Statistik des Schweizer Meisters ist desaströs. Noch nie starteten die Young Boys so schlecht in eine Super-League-Saison. Noch nie in dieser Saison blieben die Berner ohne Gegentreffer. Die Luft für den in dieser Saison neu angetretenen Trainer Patrick Rahmen wird immer dünner. Eine Entlassung in der Ligapause wegen der anstehenden Länderspiele würde nach den zuletzt gezeigten Auftritten nicht überraschen. Nach dem Spiel klingen seine Worte zumindest eher nach Durchhalteparolen. Angesprochen auf seine persönliche Zukunft, sagt Rahmen gegenüber Blue: «Für mich ist wichtig, dass die Mannschaft lebt und den Weg mitgeht, dass ich spüre, dass sie mitzieht. Alles andere kann ich nicht beeinflussen.»

Luzern holt ein 0:2 noch auf

Der FC Luzern grüsst auch nach der neunten Runde der Super League vom Leaderthron. Dabei sieht beim Heimspiel zwischen den Innerschweizern und Lausanne-Sport in der Anfangsphase wenig danach aus. Das Team von Ludovic Magnin überrollt die Innerschweizer förmlich, schon nach 18 Minuten führen die Westschweizer mit 2:0. Aber Luzern holt in einer spektakulären Partie trotz eines verschossenen Penaltys von Lars Villiger den Rückstand noch auf.

Spektakuläre Partie: Raoul Giger (links) gegen Donat Rrudhani.
Martin Meienberger / freshfocus

Donat Rrudhani und Levin Winkler mit seinem ersten Super-League-Tor schiessen Luzern immerhin noch zum Punktgewinn. Später meint Mario Frick im Interview, dass die jungen Spieler mit den hohen Erwartungen noch nicht umgehen könnten. «Es ist gut, wenn wir jetzt wieder geerdet werden. Die jungen Spieler sind pausenlos am Handy, wenn sie sehen, dass man zuoberst in der Tabelle steht, plötzlich über den Meistertitel geschrieben wird, dann glauben die Spieler auch an die grossen Träume. Dann kommt der Anpfiff, ein guter Gegner – und man ist zu verkrampft.» Zu jenem Zeitpunkt weiss Frick noch nicht, dass sein Team auch nach diesem Wochenende weiter von der Tabellenspitze grüssen wird, weil die Konkurrenz ebenfalls nicht gewinnt.

Zürich rettet Punkt gegen Lugano

An der Spitze der Super League stehen mit Luzern, Zürich und Lugano nun drei Teams mit 18 Punkten. Dabei hätte sowohl Zürich als auch Lugano die Chance gewinkt, mit einem Sieg sich an die Spitze zu setzen. Doch die Partie endet schliesslich mit 1:1. Näher am Sieg waren dabei eindeutig die Tessiner, die eigentlich nach dem Conference-League-Spiel unter der Woche müde hätten sein können. Doch insbesondere in der ersten Hälfte agiert Lugano zielstrebiger, schaltet nach Ballverlusten der Zürcher schnell um und kommt so zu guten Möglichkeiten. Bereits in den ersten fünf Minuten hat Lugano drei gute Möglichkeiten, Renato Steffen trifft dabei die Latte. Nach zwanzig Minuten geht schliesslich Lugano durch Aliseda in Führung, doch Zürich gleicht durch Juan Perea noch vor der Pause aus. Lugano bleibt zwar weiter spielbestimmend, kann die Partie aber schliesslich nicht gewinnen.

So bleibt an der Spitze in der Super League alles nah beieinander. Dies, weil auch die weiteren Verfolger Servette und St. Gallen jeweils nicht gewinnen können. Sie trennen sich mit 1:1-Unentschieden. Nach neun Runden in der Super League präsentiert sich die Tabelle äusserst eng. Zwischen dem Leader Luzern und dem Siebten Sion liegen nur gerade sechs Punkte. Genauso viele Punkte wie der Meister Young Boys bisher in dieser Saison geholt hat.

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