Nach Heusler-Absage: Ehemaliger Bundesliga-Chef will auf den Schweizer Fussballthron
Schon länger ist bekannt, dass im Namen der Amateurabteilung der bisherige Vizepräsidenten Sandro Stroppa für den Posten des Blanc-Nachfolgers kandidiert. Nun gibt’s einen prominenten Konkurrenten ums höchste Amt im Schweizer Fussball: Der langjährige Spieler und Funktionär Peter Knäbel kandidiert im Namen der Profi-Kammer des Fussballs, der Swiss Football League, fürs SFV-Präsidium. Der erste Wunschkandidat der Swiss Football League, der ehemalige FCB-Präsident Bernhard Heusler, entschied sich nach längerer Überlegung gegen eine Kandidatur.
Knäbel stammt aus dem Ruhrpott und kam nach seiner Bundesliga-Karriere als Spieler Mitte der 90er-Jahre in die Schweiz, wo er sich danach vor allem als Experte und Förderer im Nachwuchsbereich einen Namen machte. Er leitete die Juniorenabteilungen von Winterthur und dem FC Basel und war bereits einmal beim Schweizerischen Fussballverband angestellt – von 2009 bis 2014 als Technischer Direktor. In dieser Zeit holte die U17 den WM-Titel, die U21 wurde EM-Zweite und qualifizierte sich für Olympia 2012.
Später war Knäbel sportlicher Verantwortlicher bei den Bundesliga-Traditionsklubs Hamburger SV und Schalke 04. Seit Ende 2023 wohnt Knäbel mit seiner Frau in Solothurn und hat kürzlich den Schweizer Pass erhalten.
Die Wahl des neuen SFV-Präsidenten erfolgt im Mai 2025. Dass neben Stroppa und Knäbel weitere Kandidaten oder Kandidatinnen auftauchen, ist unwahrscheinlich. Früher gab es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die drei Kammern des Schweizer Fussballs (Amateure, 1. Liga, Profis) das Präsidium abwechselnd besetzen dürfen. Das gilt seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Am meisten Stimmen, knapp die Hälfte, vereint die Amateurabteilung. Heisst: Knäbel muss weit über die Profigrenzen hinaus Eigenwerbung betreiben, um eine Chance auf den SFV-Thron zu haben.