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Immerhin eine Reaktion unserer Nati: Aber das Siegtor gegen Dänemark zählt aus unerfindlichen Gründen nicht

Die Schweizer Nati hat in der Nations League etwas Wiedergutmachung betrieben. In St.Gallen wäre gegen Dänemark mehr drin gelegen als ein 2:2. Immerhin kann sie den Klassenerhalt in der Nations League noch aus eigener Kraft schaffen.

Nach dem ungenügenden Auftritt beim 0:2 in Serbien forderte Murat Yakin von allem etwas mehr. Mehr Engagement, mehr Siegeswille, mehr Offensivpower, mehr Souveränität in der Defensive. Die Forderung des Nationaltrainers ist verständlich. Denn bei einer Niederlage gegen Dänemark – es wäre die vierte in Folge in der Nations League – drohte schon zwei Runden vor Schluss der Abstieg aus der Liga A. Und weil die Schweizer mit den Dänen eh noch eine offene Rechnung haben, bekam diese Partie noch zusätzlich Brisanz.

Wir erinnern uns: Die Dänen waren im September kein äusserst sympathischer Gastgeber. Sie waren bissig und nicklig. Hier ein Tritt, dort ein Schlag. Was zur Folge hatte, dass sie einen Platzverweis gegen Granit Xhaka provozierten. Kurz nach dem Spiel liess Breel Embolo verlauten: Die Dänen sollen nur kommen. Das tönte stark nach Rachegelüsten.

Die Nati wirkt in St. Gallen am Anfang wie verwandelt im Vergleich zum Serbien-Spiel. Das liegt einerseits am System, weil Yakin hinten von Dreier- auf Viererkette umstellt. Aber hauptsächlich daran, dass die Spieler fokussierter, galliger, präsenter sind als noch am Freitag. So dauert es nur 38 Sekunden, ehe der erste Abschluss Richtung dänisches Tor abgegeben wird. Auch wenn Granit Xhakas Versuch weit am Tor vorbei geht, suggeriert diese Aktion doch, dass die noch punktlose Nati mit der zuletzt vermissten Ernsthaftigkeit agiert.

Als Granit Xhaka die Hände verwirft

Aber die Resultatkrise lässt sich nicht so einfach abschütteln. Selbst Manuel Akanji, ein Verteidiger von Weltklasseformat, wirkt zu Beginn nicht vollumfänglich in der Spur. Und als Captain Xhaka nach dem zweiten Missverständnis in der 18. Minute erstmals die Hände verwirft, ist klar, dass diese Mannschaft auch mit sich selbst zu kämpfen hat.

Aber sie lehnt sich gegen die Widerstände auf. Dies kommt nie deutlicher zum Ausdruck als nach dem Ausgleichstreffer der Dänen. Nur 85 Sekunden, nachdem Remo Freuler zum 1:0 getroffen hat, gleichen die Dänen aus. Ein Freistoss von Christian Eriksen hinter die Schweizer Abwehr reicht, um Gustav Isaksen die Chance zu eröffnen, allein vor Torhüter Kobel das 1:1 zu erzielen. Nico Elvedi wirkt nicht nur in dieser Situation ziemlich überfordert.

Wie erwähnt: Nur 85 Sekunden nach dem 1:0 der nächste Nackenschlag. Aber an diesem Abend stimmt die Einstellung unserer Nati. Zwar hat ManU-Stürmer Höjlund wenig später die Möglichkeit auf 2:1 zu erhöhen. Doch das ist auch schon alles, was die Schweizer an Schockstarre offenbaren. Stattdessen erhöht Zeki Amdouni unmittelbar vor der Pause mittels Penalty auf 2:1.

Nach Elvedi patzt auch Fernandes

Zwei Faktoren kleben an dieser Nati wie Kaugummi am Schuh. Einerseits die defensive Anfälligkeit. Beim 2:2 ist es Edimilson Fernandes, der ungenügend klärt. Trotz dieses Fauxpas darf es nicht passieren, dass Höjberg im Schweizer Strafraum ungehindert einen Querpass auf den freistehenden Eriksen spielen kann, der das 2:2 erzielt.

Das andere Déja-Vu ist das, was Trainer Yakin zuletzt mehrmals beklagte: «Es läuft einiges gegen uns.» Als Amdouni in der 74. Minute einen Eckball mittels Volley verwertet, hebt der Schiedsrichter-Assistent die Fahne. Dieser ist der Meinung, dass die Flanke von Ugrinic im Out war. Was man von blossem Auge aber nicht erkennen kann. Doch es bleibt dabei. Das Tor wird annulliert.

Das 2:2 gegen Dänemark ist immerhin ein kleiner Schritt in die positive Richtung. Aber gewinnt die Schweiz am 15. November das Heimspiel gegen Serbien nicht, ist der Abstieg schon vor dem abschliessenden Gastspiel in Spanien Tatsache.

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