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Schwellung in Achselhöhle als Knacknuss

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Ein Patient erlitt eine Infektion an seiner Schultergelenkprothese. Medizinisch ist das eine Herausforderung. Aber wenn Spezialistinnen und Spezialisten aus Orthopädie, Infektiologie, Plastischer Chirurgie sowie Physiotherapie am KSA Hand in Hand arbeiten, entsteht Gutes.

«Es fing harmlos an», erzählt Robert M. Im Mai 2022 bemerkte er eine Schwellung in seiner linken Achselhöhle. Diese kam und ging, bis sie im Juli 2022 so gross war, dass er sich ans KSA wendete.

Die Verdachtsdiagnose: Abszess. Viszeralchirurgen operierten diesen lokal. Danach hätte die Wunde von innen zuwachsen müssen, was sie aber nicht tat. Sein geliebtes E-Bike musste Robert M. vorerst in den Schuppen stellen. Im Oktober folgte eine weitere Operation, bei der er einen Vakuumverband erhielt. Doch wieder nichts. Im November kam er auf die Notfallstation, da beim Entfernen des Verbands Eiter aus der Achselhöhle austrat. Robert M. wurde an die Orthopädie verwiesen. Da Dr. med. Felix Toft, Leitender Arzt Orthopädie und Traumatologie und Leiter der Schulter- und Ellenbogenchirurgie am KSA, sich an einen ähnlichen Fall in der Vergangenheit erinnerte, wurde Robert M. eine Markierflüssigkeit ins Schultergelenk gespritzt. Diese durchlief die Achselhöhle. Nun war klar, warum die Wunde nicht heilte. Es bestätigte sich der Verdacht einer Infektion im Schultergelenk. Die Krux: Seit 2018 ersetzt eine Prothese das betroffene Gelenk bei Robert M. «Die Prothese musste raus», erklärt Dr. med. Felix Toft, Leitender Arzt Orthopädie und Traumatologie.

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Disziplinübergreifendes Teamwork

Infektionen an Prothesen sind selten. Es kann sein, dass Bakterien über den Blutweg dorthin gelangt oder langsam gewachsen sind. Betroffene bemerken oft lange nichts, weil es meistens schmerzlos ist. «Die Entzündung sucht sich einen Weg durch den Körper, bei Herrn M. war es die Achselhöhle», führt der Arzt aus. Felix Toft involvierte Fachpersonen aus Infektiologie und Plastischer Chirurgie, um die Situation zu analysieren und einen Behandlungsplan aufzustellen.

Mitte Dezember 2022 erfolgte der nächste Eingriff. Felix Toft baute die Prothese aus und säuberte das Schultergelenk. Er musste dabei genug Knochen erhalten, um später eine neue Prothese einbauen zu können. Als Platzhalter für das Gelenk setze er einen sogenannten Zementspacer ein. Der plastische Chirurg entfernte den Fistelgang von der Achselhöhle bis zum Schultergelenk. Auch hier war äusserste Vorsicht geboten, um keine Nerven zu verletzen.

Danach lebte Robert M. einige Wochen mit dem Platzhalter. «Beim Schlafen war es mühsam, eine bequeme Position zu finden», erinnert er sich. Nebst den Operationen unterzog er sich einer mehrwöchigen, von der Infektiologie verordneten, Antibiotikatherapie. «Die enge Zusammenarbeit zwischen den Teams empfand ich als ganz wichtig», sagt der 82-Jährige. Eine Aussage, der auch Felix Toft zustimmt. «Eine solche Behandlung wäre ohne die interdisziplinären Teams und Hilfe der Kolleginnen und Kollegen bei uns im Haus unmöglich», so der Facharzt. Diese Kombination war der Schlüssel zum Erfolg.

Gelenke lenken Leben

Wir alle wünschen uns einen Körper ohne Bewegungseinschränkungen. Am liebsten bis ins hohe Alter. In der Schweiz leiden rund zwei Millionen Menschen an Beschwerden des Bewegungsapparates oder an den Folgen eines Unfalls. Am Kantonsspital Aarau und am Spital Zofingen werden Betroffene rund um die Uhr von einem interdisziplinären Team behandelt. Ob Gelenkersatz, Betreuung von Sportlerinnen und Sportlern oder die Versorgung von Schwerverletzten: Wir setzen alles daran, dass unsere Patientinnen und Patienten wieder aufstehen, gehen und sich bewegen können.

Auf der Themenseite ortho.ksa.ch erklären wir, warum nicht jedes Gelenk bei Beschwerden ersetzt werden muss, und geben Tipps, was man tun kann, um langfristig in Bewegung zu bleiben. Zudem zeigen wir auf, welche Sofortmassnahmen nach Sportverletzungen wichtig sind, wie die Versorgung von Schwerverletzten im Spital abläuft, und vieles mehr.

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Neue Schulterprothese: planen und umsetzen

Felix Toft war wieder gefragt, denn eine neue Prothese musste her. «Beim Wiedereinbau mit einer Infektion ist die Voraussetzung eine andere, als wenn man erstmals eine Prothese einsetzt», sagt er. Zudem hatte Robert M. eine spezielle Prothese, die sehr viel Spannung aufbaut. Um diese wiederherzustellen, wäre ein Spenderknochen eine Möglichkeit gewesen. Darauf wollte Felix Toft wegen der Infektion verzichten. Aber wozu gibt es Technologien? «Wir nutzten bei ihm eine Modularprothese, die wir aus Komponenten zusammenstellen und so ideale Voraussetzungen für den Patienten schaffen», führt er aus. Die Planung erfolgte mittels Computer-Tomographie (CT). Eine Software errechnete daraus 3-D-Modelle der Knochen. «So konnten wir auch die Prothesenkomponenten in 3-D simulieren, was in diesem Fall sehr hilfreich war», sagt Toft.

Am Computer gut geplant und im Operationssaal umgesetzt: Für Robert M. ging es Mitte Januar 2023 zum letzten Mal in den OP-Saal. Die Antibiotikatherapie hatte gut angeschlagen und Felix Toft konnte den Eingriff früher als geplant vornehmen. Im März war die Infektion beseitigt, die Prothese eingeheilt. «Meine Schulter funktionierte wieder wie zuvor», schwärmt Robert M.

Voll funktionsfähige Schulter – ein Erfolg

Bei dieser Vorgeschichte ist das keine Selbstverständlichkeit. Doch der fitte Rentner hat seinen Teil beigetragen und die Übungen der Physiotherapeutin vom KSA regelmässig gemacht. «Sie hat mich unheimlich gut durch die Zeit geführt», erzählt er und ergänzt: «Ich wurde am KSA so gut behandelt. Man merkt, dass die Fachleute untereinander vernetzt sind.» Heute, gut 1½ Jahre später, geht es ihm und seiner Schulter blendend. Er kann auch wieder lange und ausgedehnte Radtouren unternehmen – selbst ein Sturz vom Fahrrad konnte der Prothese nichts anhaben.

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