Der Rothrister Märit: Unverändertes Erfolgsrezept auch bei der 33. Austragung
Seit Jahren das gleiche Lied: «Mehr geht nicht!» Geht aber immer wieder, wie ein Blick auf die Ausstellerzahlen des Rothrister Märits zeigt. 56 Aussteller waren es beim Jubiläumsmärit 2021, 58 und 65 in den beiden vergangenen Jahren. Und nun kann das Organisationskomitee mit 68 Marktständen ein neues Allzeithoch vermelden. «Wir haben tatsächlich ein Luxusproblem», sagt denn auch OK-Präsidentin Karin Lienhard, die dieses Jahr wiederum zahlreiche Anfragen von Ausstellern abweisen musste. Und deshalb bei der Anordnung der Stände über die Bücher gehen musste, damit sie auch allen Ausstellern einen gleichwertigen Platz zuweisen konnte. Neu ist nun der Rundgang auf dem Dörfli-Platz nicht mehr kreisförmig angeordnet, Besucherinnen und Besucher bewegen sich dieses Jahr in «Achti-Form» durch die Marktstände.
Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten
Am Samstag, 26. Oktober, verwandelt sich von 9 bis 17 Uhr der Dörfli-Platz in Rothrist in eine herbstliche Oase voller Düfte und Farben. Der Markt lädt Besucherinnen und Besucher jeden Alters dazu ein, die Genüsse der Jahreszeit zu entdecken – ein Fest der Sinne, das regionales Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten vereint. Beim Flanieren durch die Stände wird man das gewohnt grosse und vielfältige Angebot entdecken können. Mit Produkten vom Bauernhof, der einheimischen Bäcker, Metzger, Imker und Bierbrauer, mit Konfitüren, Dörrfrüchten, Marroni, Magenbrot sowie zahlreichen selbst hergestellten Backwaren lassen sich Gemüt und Magen nach Lust und Laune verwöhnen.
An weiteren Ständen lockt ein buntes Angebot an kunsthandwerklichen Produkten: Von Drechslerarbeiten über Töpferwaren, Strickwaren, Upcycling-Produkte, Dekoartikel, Schmuckwaren, Spielwaren und Gestecke bis hin zu selbstgemachten Sirupen oder Kerzen findet sich sicherlich für jeden Geschmack etwas.
Erneut in grosser Zahl beteiligen sich die Rothrister Vereine am Märit, wo sie vorwiegend für das kulinarische Angebot zuständig sind. Im Restaurant des Inlinehockey-Clubs wird Pasta und Fleischsuppe angeboten, beim griechischen Verein Gyros, beim Skiclub Pommes frites und Hot Dogs, beim Turnverein Waffeln, bei der Trachtengruppe Backwaren, bei den Altherren des Fussball-Clubs die fast schon legendären «Chäsbrägu». Dazu kommen Grilladen vom Metzger und Süsses vom Beck; an weiteren Ständen werden Marroni, Mandeln, Magenbrot, Churros und Glace angeboten. Und natürlich betreibt auch der Männerchor wieder seine «Kafibar». Der Chor gibt um 11.30 Uhr auch ein Ständchen, ebenso wie der Musikverein eine Stunde vorher.
Einen etwas grösseren Auftritt als üblich hat der Verein Begegnungszentrum. Aus gutem Grund. Der Verein kann heuer sein 25-jähriges Bestehen feiern. Hauptaktivität des Vereins ist seit der Gründung der Unterhalt des naturnahen Spielplatzes Drachenäscht. Dementsprechend wird am Märit auch ein Drachen-Maskottchen auftreten und bedruckte, biologisch abbaubare Ballone an die Kinder verteilen, wie Vorstandsmitglied Vera Hart verriet.
Ein weiteres Angebot des Vereins ist das Elternforum. Dieses macht am Märit unter dem Motto «Ich sehe was, was du nicht siehst – Vorsicht toter Winkel» die Verkehrssicherheit zum Thema. Gezeigt wird das mit einem Lastwagen samt Chauffeur, der von 10.30 bis 12 sowie von 13 bis 14.30 Uhr anwesend sein wird. Passend dazu gibt das Begegnungszentrum Reflektoren ab, die Kinder zuschneiden können und die anschliessend auf einen Schlüsselanhänger aufgebracht werden. Und last, but not least führt der Verein auch noch einen Wettbewerb durch.
Am Kinder-Flohmarkt wird es geschäftig zugehen
Kinderzimmer ausmisten ist angesagt für die Rothrister Kids, die am Flohmarkt von Kindern für Kinder die Hauptakteure sind. «Ein Selbstläufer, wenn es nicht gerade Bindfäden regnen sollte», sagt die OK-Präsidentin. Hinter dem Schulhaus werden viele Kinder an improvisierten Ständen, auf Stühlen oder Tüchern ihre nicht mehr benötigten Schätze aus der Spielsachentruhe für ein kleines Entgelt zum Verkauf anbieten. Ein Recycling, das Sinn macht und erst noch einen Batzen einbringt.
Sind die Sachen erst einmal verkauft, lohnt sich für die Kids ein Verbleiben auf dem Schulhausareal allemal. Salto-Trampolin, Ponyreiten, Kinderschminken und weitere Aktivitäten von Vereinen laden zum Mitmachen ein.
Fleissig unterwegs war auch dieses Jahr wieder das Organisationskomitee, um den Gabentempel der Tombola zu füllen. Unterwegs sein ist dabei durchaus wörtlich zu verstehen. «Wir machen grundsätzlich keine Anfragen per E-Mail, sondern sprechen bei Gewerbe und Ausstellern immer persönlich vor», betont Lienhard. Das sei zwar viel aufwendiger, aber auch zielführender.
So gibt es auch dieses Jahr viele Naturalpreise sowie Gutscheine der Aussteller. Die Hauptpreise, zwei Cube-Bikes, wurden von OK-Mitglied Daniel Hofer von Höfi’s Velo-Shop gesponsert. Zwei ganz glückliche Kinder oder zumindest deren Eltern werden ein Top-Kindervelo nach Hause nehmen, für das sie im Idealfall nur wenig Geld eingesetzt haben.
«Es ist natürlich toll, so viel Unterstützung für den Märit zu spüren», sagt Lienhard mit Blick auf die Tombola-Preise. Ebenso dankbar sei sie auch für die Unterstützung der Gemeinde und des EW Rothrist sowie von weiteren privaten Sponsoren, ohne deren Hilfe der Märit gar nicht durchgeführt werden könnte.
Nächstes Jahr geht der Märit ins Exil
Besucherinnen und Besucher dürfen sich also auf einen wunderbaren Rothrister Märit freuen. «Bei hoffentlich schönem Wetter», wie sich die OK-Präsidentin wünscht. Einen Märit, der dieses Jahr nochmals auf dem Dörfli-Platz stattfinden wird. Wegen der Umbau- und Renovationsarbeiten muss der Märit nächstes Jahr ins Exil. «Angedacht wäre eigentlich die erst- und einmalige Durchführung in und bei der Breitenhalle», sagt Lienhard. Ob er wirklich dort durchgeführt wird, ist allerdings unsicher, da die Theatergesellschaft Rothrist zur gleichen Zeit ihre Vorstellungen abhalten wird. «Das Organisationskomitee prüft deshalb Alternativen, denn es möchte den Termin des Rothrister Märits nicht schieben.»