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Tarnkappen-Flugzeuge und Monster-Bomben: Mit diesen Super-Waffen attackieren die USA die Huthi-Bunker

Die USA beantworten mit dem Einsatz modernster Waffen die Angriffe der jemenitischen Huthi auf die Schifffahrtswege und Israel. Doch die eigentliche Botschaft hinter den Bombardierungen ist eine andere.

Die USA haben erstmals B-2-Tarnkappenbomber gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen eingesetzt. Die Maschinen hätten am Donnerstagmorgen fünf unterirdische Waffenlager der vom Iran unterstützten Huthis ins Visier genommen. Das teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington mit, äusserte sich aber nicht zu möglichen Treffern.

Angriffsziele waren offenbar ein grosses Tunnelnetz, das die Huthis im nordjemenitischen Saada errichtet haben sowie Bunkeranlagen unweit der Hauptstadt Sana. Laut einer Analyse des Internationalen Instituts für Strategische Studien vom April haben die Huthis Tunnel renoviert, in denen während der Herrschaft das langjährigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh Scud-Raketen für den Jemen gelagert wurden.

Die Bomben, die amerikanische B-2-Tarnkappenbomber am frühen Donnerstagmorgen auf ebendiese unterirdischen Waffenlager abgeworfen haben, werden in Fachkreisen als ein «absolutes Monster» bezeichnet: Die «Mutter aller Bomben» (MOAB) ist fast 14 Tonnen schwer.

In ihrem Inneren befindet sich ein Gefechtskopf mit zweieinhalb Tonnen Sprengstoff, der bis zu 50 Meter dicken Stahlbeton pulverisieren soll. Bis zu 60 Meter tief kann die «GBU-57» in mittelfesten Fels eindringen, ehe eine Spezialmischung aus den Sprengstoffen TNT und RDX sowie Aluminiumpulver detoniert. Es ist die stärkste Waffe im US-Arsenal unterhalb der Nuklearschwelle.

Der Angriff auf die Bunkeranlagen der Huthis «sei eine einzigartige Demonstration der Fähigkeiten der Vereinigten Staaten gewesen, Einrichtungen anzugreifen, die unsere Gegner ausser unserer Reichweite halten wollen», kommentierte US-Verteidigungsminister Austin die Bombenabwürfe im Süden der Arabischen Halbinsel. «Ganz egal wie tief sie unter der Erde vergraben, gehärtet oder befestigt worden sind», fügte er nicht ohne Stolz hinzu.

Abgeworfen wurden die Monsterbomben von nuklearfähigen B-2-Tarnkappenbombern, die auf der Whiteman Air Base im amerikanischen Bundesstaat Missouri stationiert sind und eine Reichweite von 12’000 Kilometer besitzen. Das nach wie vor hochmoderne Kampfflugzeug kam erstmals im Kosovo-Krieg 1999 zum Einsatz. Jedes Exemplar soll etwa eine Milliarde Dollar kosten.

USA stationieren Abwehrsystem gegen ballistische Raketen in Israel

Damit ist klar, dass sich der Einsatz der Monsterbomben keinesfalls nur gegen die Huthis richtete. Er war auch eine glasklare Warnung an Iran. Neben den Huthi unterstützt das Mullah-Regime in der Krisenregion weitere Terrorgruppen wie Hamas oder Hisbollah. Das nächste Mal, lautete die US-Botschaft, könnte die «Mutter aller Bomben» auf die unterirdischen Nuklearanlagen in Fordo oder Natanz abgeworfen werden, sollte Iran den Konflikt mit Israel eskalieren.

Diese iranischen Nuklearanlagen wurden im März 2003, als die «Mutter aller Bomben» erstmals in New Mexico getestet wurde, in 30 Meter tiefe Gebirgsstollen getrieben, 320 Kilometer südöstlich von Teheran. Im Gegensatz zu den USA verfügen die Israeli über keine vergleichbaren Waffen, die erfolgversprechend dort angreifen könnten, weswegen die Biden-Regierung jetzt im Jemen ihre Angriffsfähigkeiten demonstriert.

Nach wie vor setzen die USA aber alle ihre Bemühungen darauf, den ganz grossen Konflikt zwischen Iran und Israel zu verhindern. Dafür sind sie bereit, das hochmoderne Abwehrsystem gegen ballistische Raketen THAAD (Terminal High Altitude Area «Defense») in Israel zu stationieren.

Als Gegenleistung für die Bereitstellung der THAAD-Systeme, schrieb die «Washington Post» am Montag, sollen die Israelis zugesagt haben, vorerst auf Angriffe auf iranische Nuklear- und Ölanlagen zu verzichten.