Zahlen sind tiefer als erwartet: Diese neun Bundesasylzentren werden geschlossen
Neun Bundesasylzentren werden geschlossen. Das teilt das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mit. Die Schliessung sei möglich, da die Asylgesuchszahlen im Herbst «bisher tiefer ausgefallen sind als erwartet», wie es in einer Mitteilung heisst.
Bei den neun Unterkünften, die ab Ende Januar 2025 geschlossen werden, handelt es sich um folgende Anlagen: die Mehrzweckhalle in Dübendorf (200 Plätze) und in der Stadt Zürich die Zivilschutzanlage in der Turnerstrasse (95 Plätze). In der Zentralschweiz wird das Truppenlager in Eigenthal (200 Plätze) geschlossen. Ebenfalls zu gehen in der Nordostschweiz die Anlagen in Bremgarten (120 Plätze) und die Zivilschutzanlage Hagmatten (70 Plätze) Allschwil.
In der Ostschweiz schliessen die Unterkünfte Steckborn (270 Plätze) und Beringen (100 Plätze). Die grösste Anlage, die nun schliesst, ist mit 580 Plätzen die Kaserne in Bure. Ebenfalls in der Westschweiz wird auch ein Bundesasylzentrum in einer Zivilschutzanlage im Kanton Genf (Plan-les-Ouates, 100 Plätze) aufgehoben.
Der grosse Anstieg ist ausgeblieben
All die Anlagen fallen ab Ende Januar weg. «Anders als in den vorangehenden Jahren ist der Anstieg der Asylgesuchszahlen im Sommer und im Herbst 2024 bisher ausgeblieben», schreibt das SEM. Den Behörden würden weiterhin rund 7000 Plätze in Bundesasylzentren zur Verfügung stehen. Sollten die Gesuchszahlen plötzlich zunehmen, so könnten die Kapazitäten «bedarfsabhängig wieder erhöht werden». Allerdings deute die Situation auf den Migrationsrouten «nicht auf einen sprunghaften Anstieg» hin.
Mit der Schliessung rechnet das SEM auch mit einer Kostensenkung. Konkret geht es «nach ersten Schätzungen von einem zweistelligen Millionenbetrag aus», wie es in der Mitteilung heisst. Betroffen von den geschlossenen Standorten «sind gegen 200 Mitarbeitende der vom SEM mit der Betreuung und Sicherheit in den BAZ mandatierten Dienstleister». Wie viele davon an den anderen Standorten weiterbeschäftigt werden können, werde derzeit geprüft.
Beim Bund rechnet man damit, dass statt der erwarteten 33’000 Gesuche bis Ende Jahr 28’000 bis 29’000 Gesuche eingereicht werden.Das sagte Innenminister Beat Jans in einem Interview mit CH Media.