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Nach dem Zahlen-Chaos: AHV-Chef Rossini räumt den Posten

Um bis zu vier Milliarden Franken pro Jahr verschätzt und die Chefin zu spät informiert: AHV-Chef Stéphane Rossini verlässt seinen Posten. Bereits wird spekuliert, ob der Abgang freiwillig erfolgt.

Im Sommer musste Stéphane Rossini, Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) vor den versammelten Medien erklären, dass sich sein Amt bei der AHV verrechnet hat. Die Prognosen lagen um jährlich bis zu vier Milliarden Franken daneben. Es stellte sich heraus, dass es der AHV viel besser geht als bisher angenommen.

Jetzt räumt Rossini seinen Posten, wie dieNZZam Dienstagabend berichtet und wie eine Quelle gegenüber dieser Zeitung bestätigt. Der BSV-Chef wird dem Bundesrat an seiner Mittwochsitzung den Rücktritt einreichen.

Bereits wird spekuliert, ob Rossini aus freien Stücken geht. Denn sein Amt hat die Kommunikation des Fehlers hinausgezögert. Selbst die zuständige Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wurde lange nicht darüber informiert.Gemäss NZZ soll Rossini den Posten aber nicht sofort räumen, sondern vielmehr die Finanzierung der 13. AHV-Rente im Parlament bis im Sommer begleiten.

Das Thema rund um den Verrechner ist damit aber nicht abgeschlossen. Der Rechenfehler bei der AHV wog auch deshalb schwer, weil diese Zahlen bisher als Grundlage für Reformen dienten, etwa der Angleichung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre.Die Grünen haben daraufhin eine Abstimmungsbeschwerde eingereicht.