Sie sind hier: Home > Aargau > Schlagabtausch im TV-Studio: Grünen-Präsident vergleicht Glarner mit Trump, SP-Co-Präsident ruft ihn zum Rücktritt auf

Schlagabtausch im TV-Studio: Grünen-Präsident vergleicht Glarner mit Trump, SP-Co-Präsident ruft ihn zum Rücktritt auf

Die Morddrohungen gegen Mitte-Grossrätin Rita Brem-Ingold nach einem Post von SVP-Präsident Andreas Glarner waren am Dienstag auch Thema im TalkTäglich bei Tele M1. Dabei zog Grünen-Präsident Daniel Hölzle einen Vergleich zum Sturm auf das US-Kapitol, SP-Co-Präsident Stefan Dietrich findet Glarner nicht mehr tragbar.

In einer gemeinsamen Erklärung hatten Mitte, FDP, GLP, EVP, SP und Grüne am Dienstagmorgen im Grossen Rat eine öffentliche Entschuldigung von Andreas Glarner gefordert. Der SVP-Präsident hatte zuvor Mitte-Grossrätin Rita Brem-Ingold auf X und in einem Inserat für linkes Abstimmungsverhalten an den Pranger gestellt. Darauf entlud sich ein Shitstorm über der Politikerin, zuletzt erhielt sie gar Morddrohungen und wurde unter Polizeischutz gestellt.

Im TalkTäglich bei Tele M1 am Abend fragte Moderatorin Anne-Käthi Kremer, ob er sich für die Aktion entschuldige. Doch der SVP-Nationalrat winkte ab. Er könne sich nicht für Aktionen von Drittpersonen entschuldigen, es müsse erlaubt sein, im Wahlkampf auf abweichende Meinungen hinzuweisen. Natürlich verurteile und bedaure er die Drohungen, «wenn diese wirklich stattgefunden haben». Aber er habe nicht damit rechnen können, dass Rita Brem derart bedroht werde.

«Andreas Glarner weiss genau, was er tut.»

Das liess Daniel Hölzle, Präsident der Grünen Aargau, nicht gelten. «Andreas Glarner weiss genau, was er tut, es ist auch nicht das erste Mal, dass er via Social Media einen rechtsextremen Mob losschickt.» Hölzle zog einen Vergleich zum Sturm auf das Kapitol nach der Niederlage von Donald Trump bei den US-Wahlen. Glarner agiere gleich wie der frühere amerikanische Präsident, es sei klar, dass er seine Anhängerschaft aufgehetzt habe.

Ähnlich äusserte sich Stefan Dietrich, Co-Präsident der SP Aargau. Eine solche Aktion sei für den Präsidenten einer Partei wie der SVP unwürdig. Dietrich führte aus, Glarner sei aus seiner Sicht in diesem Amt nicht mehr tragbar. «Wir können unterschiedlicher Meinung sein, aber auf die Person zielen, das geht nicht.» Glarner entgegnete, er sehe den Fehler nicht und die SP würde besser mit antisemitischen Tendenzen bei der Juso aufräumen.