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Welche Rolle spielt Alisha Lehmann und wie gross ist die EM-Euphorie? Das sind die Erkenntnisse aus den Testspielen der Frauen-Nati

Unentschieden gegen Australien, Sieg gegen Frankreich. Die Schweizer Frauen-Nati testete äussert erfolgreich gegen zwei Topnationen. Das sind die Erkenntnisse aus den zwei Spielen.

Kommenden Sommer steht die Heim-EM an. Im Hinblick darauf testet die Schweizer Frauen-Nati gegen mehrere Topnationen. Im Spiel gegen Australien vergangenen Freitag erkämpften sich die Schweizerinnen ein Unentschieden (1:1), diesen Dienstagabend konnten sie die Französinnen sogar besiegen (2:1). Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesen ersten zwei Testspielen mitnehmen?

Lia Wälti – die beste Spielerin auf dem Platz

Nach über acht Monaten Verletzungspause führte Lia Wälti die Schweizer Nationalmannschaft gegen Australien erstmals wieder auf das Spielfeld. Und bewies einmal mehr, wieso sie als Kapitänin unverzichtbar ist. «Die beste Spielerin auf dem Feld», lobt Nationaltrainerin Pia Sundhage nach dem Spiel, «Wälti macht mit ihrem Spiel die anderen besser». Dem stimmt auch ihre Mitspielerin Nadine Riesen zu. Sie spricht von einer «riesigen Hilfe», die Mittelfeldspielerin auf dem Platz zu haben.

Das erkennt man auch im Spiel gegen Frankreich diesen Dienstagabend. Während sich ihre Mitspielerinnen über das 1:0 von Ramona Bachmann freuen, nutzt Wälti den Unterbruch, um Anweisungen zu geben. Auch wenn Sundhage bis zum Heim-EM-Start noch einiges ausprobieren will: Lia Wälti wird die Schweizerinnen anführen, wenn sie nächsten Sommer, wie sie selbst sagt, «etwas grosses erreichen wollen».

Die Jungen in der Nati

Etwas Grosses erreichen. Das wollen auch Iman Beney, Sydney Schertenleib und Naomi Luyet. Die drei Teenager haben in den zwei Testspielen gezeigt, wieso sie ihr Aufgebot verdient haben.

Wunderbarer Schlenzer: Die 18-jährige Luyet erzielt das 2:1.
Bild: Jean-Christophe Bott / KEYSTONE

Während Beney zwei Australierinnen nacheinander tunnelt trifft Luyet gegen Frankreich mit einem wunderschönen Schlenzer ins rechte Eck, erzielt nicht nur ihr Premierentor, sondern auch den Siegestreffer. Und auch Schertenleib, die diesen Sommer in den Nachwuchs des FC Barcelona gewechselt hat, hat eine vielversprechende Zukunft.

«Ich bin mir sicher, dass die drei wichtig für uns sein werden», äussert sich Wälti nach dem Spiel gegen Australien, «ich habe extrem Freude an ihnen». Das Trio ist also auf gutem Weg, für die Nati unverzichtbar zu werden, und nächsten Sommer nicht nur im Kader, sondern auch auf dem Feld zu stehen.

Die Rolle von Alisha Lehmann

Im Letzigrund wird es bei ihrer Einwechslung so laut, wie sonst nur beim Ausgleichstreffer. Alisha Lehmann ist nach wie vor Publikumsliebling in der Schweizer Nati, auch wenn sie zuletzt auf die Startelf verzichten musste. So stand die 25-jährige gegen Australien nur knapp fünf Minuten auf dem Feld, gegen Frankreich dann immerhin die gesamte zweite Halbzeit. Trotzdem drängt sich die Frage auf: Welche Rolle spielt Lehmann in der Nati wirklich?

Auf die Frage nach ihrer Rolle hat Sundhage keine klare Antwort. Sie sagt lediglich: «Wir brauchen Optionen. Jede Spielerin hat ihre Stärken, sie sind alle unterschiedliche Spielertypen.» Dass Lehmann eine gute Spielerin ist, kann sie im Spiel gegen Frankreich mehrfach unter Beweis stellen, sie erzielt sogar beinahe das 3:1. Ob sie also doch noch die Chance bekommt, künftig von Beginn an zu spielen, ist offen. Klar ist aber, dass sie als Zuschauermagnet und Fan-Liebling so oder so eine Rolle an der Heim-EM spielen wird.

Auf und neben dem Spielfeld: Alisha Lehmann zieht grosse und kleine Fans in ihren Bann.
Bild: Jean-Christophe Bott / KEYSTONE

Das neue System funktioniert

Erstmals spielen die Schweizerinnen unter Sundhage mit einer Dreierabwehr. Das kann funktionieren, oder eben nicht. Im Falle der Schweiz lässt sich nach zwei Testspielen sagen: Es funktioniert. «Die längeren Trainingseinheiten haben sich auf jeden Fall gelohnt», sagt Riesen nach dem Spiel gegen Australien. Sundhage stimmt dem zu und spricht immer wieder davon, wie wichtig es sei, verschiedene Optionen zu haben, um erfolgreich zu sein.

«Es ist wichtig, dass wir variabel spielen können und zwei, drei Systeme im Rucksack haben, um Gegner überraschen zu können», schliesst sich Kapitänin Wälti an. Auch sie freut sich, dass das neu eingeübte System so gut funktioniert. An der EM wird man es also sicher auch zu sehen bekommen.

Die Euphorie wurde entfacht

Apropos Freude: Durch die Testspiele gegen Topmannschaften wie Australien und Frankreich, wollten die Schweizerinnen die Vorfreude auf die Heim-EM 2025 steigern und die Euphorie in der Schweiz entfachen.

Die Schweizerinnen jubeln. Sie haben nicht nur gegen Frankreich gewonnen, sondern auch viele Zuschauende in ihren Bann gezogen.
Bild: Pascal Muller/Freshfocus /

Zwei Spiele und einen Zuschauerrekord später lässt sich sagen: Das ist ihnen geglückt. Es sei überwältigend, vor so vielen Zuschauenden zu spielen, sind sich die Spielerinnen nach dem ersten Testspiel in Letzigrund einig. Über 14’000 Leute waren im Stadion, das ist bei weitem Rekord. «Wir hoffen, dass wir die, die heute da waren begeistern konnten», sagt Wälti. Auch im Stade de Genève nur wenige Tage später sind über 10’000 Menschen im Stadion – bei den Schweizerinnen und Schweizern herrscht also definitiv Vorfreude auf die EM.

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