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Imker ernten im Aargau noch weniger Honig als im schweizerischen Durchschnitt

Gelitten hat die Quantität, nicht aber die Qualität des Honigs. Hauptgrund für den geringen Ertrag war der Kälteeinbruch im Frühling. Auf die Preise dürfte der Honigmangel jedoch kaum Auswirkungen haben.

In der Schweiz ist die Honigernte laut dem Imkerverband Apisuisse in diesem Jahr tiefer ausgefallen als im langjährigen Durchschnitt. Die Imkerinnen und Imker ernteten durchschnittlich nur 16 Kilo Honig pro Bienenvolk.

Apisuisse führt den Rückgang vor allem auf einen Wintereinbruch in der zweiten Aprilhälfte zurück, wie der Verband in einem Communiqué schreibt. Die Bienen seien in ihrem Stock geblieben und hätten von ihren Vorräten gezehrt. Der trübe Mai habe den Bienenflug weiter eingeschränkt, was sich in der Ernte des Frühjahreshonigs widerspiegele.

Eine magere Honigernte hat auch der Aargau zu verzeichnen: 14,3 Kilogramm Honig wurden hier durchschnittlich geerntet. Damit befindet sich der Aargau im geografischen Vergleich im hinteren Mittelfeld. Über 20 Kilogramm wurden nur in den Kantonen Obwalden, Graubünden, Thurgau, Appenzell Innerrhoden und Zürich geerntet.

Geringer Ertrag, aber keine Katastrophe

Dass das Aargauer Honigjahr eher durchzogen sein wird, zeichnete sich schon im Frühsommer ab.Es war schon schlimmer, hiess es damals, aber die Folgen des Kälteeinbruchs im Frühling waren bereits erkennbar. Wie hat sich die Situation seither entwickelt?

Edith Meier, Honigobfrau des Kantons Aargau, sagt: «Die Aussage vom Frühling stimmt immer noch.» Zwar sei die Ernte, wie schon 2023, geringer als im langjährigen Durchschnitt, aber von einer Katastrophe will Meier nicht sprechen. «Es gibt lokal grosse Unterschiede. Einige Imker hatten auch viel Honig dieses Jahr.»

Ausserdem sei die Qualität des Honigs gut. Auf die Süsse habe das Wetter keinen Einfluss gehabt. Meier erkennt auch keinen langjährigen Trend: «Wir imkern seit mehr als 15 Jahren. Mal ist ein Jahr gut, mal schlecht: Man kann nicht voraussagen, wie es weitergehen wird.»

Gefahr droht von der Asiatischen Hornisse

Ein Tier, das der Aargauer Imkerschaft in Zukunft zu schaffen machen könnte, ist die Asiatische Hornisse. «Bisher hatte sie noch keinen Einfluss auf den Honig», sagt Meier. Aber vor allem junge, schwache Völker ohne gute Verteidigung seien gefährdet. «Wir werden wohl mit der Asiatischen Hornisse leben müssen.»

Vor Probleme stellte die Imkerinnen und Imker dieses Jahr auch der sogenannte Zementhonig.Der Honig ist dieses Jahr zu hart und stellt die Imkerinnen und Imker vor grosse Herausforderungen. Dafür verantwortlich ist eine spezielle Lausart, die vor allem in Rottannen und Lärchen vorkommt.

Der Honigtau, welchen die Läuse produzieren, enthält eine spezielle Zuckerverbindung, sodass er bereits in der Wabe kristallisiert und hart wird. Dies führt dazu, dass die Imkerinnen und Imker den Honig nicht wie gewöhnlich von den Waben lösen können. Der Honig ist nicht schlecht, aber die Gewinnung mit Mehraufwand verbunden.

Trotz der mageren Ernte: Honigobfrau Edith Meier geht davon aus, dass die Preise stabil bleiben werden: «Bei mir bleibt der Preis gleich, und ich denke, dass dies bei den meisten Imkern der Fall sein wird.» Der einheimische Honig wird wohl einfach schneller ausverkauft sein.