«Leider zu spät gebremst»: Zug verpasst beinahe den Bahnhof Aarau
Ein eher ungewöhnlicher Zwischenfall ereignete sich am Donnerstagmittag am Bahnhof Aarau: Ein Interregio-Zug aus Richtung Zürich bremste erst im letzten Moment und kam kurz vor dem Tunnel Richtung Olten abrupt zum Stillstand. Anscheinend war der Zug bereits über den eigentlichen Haltepunkt hinausgerollt, was eine stärkere Bremsung als üblich erforderte, um noch vor dem Verlassen des Bahnhofs anzuhalten.
Via Durchsage bat das SBB-Personal bei den Passagieren um Entschuldigung – und nannte gleichzeitig auch den Grund für dieses Manöver: «Unser Lokführer hat leider ein bisschen zu spät abgebremst.»
Nachdem der Zug letztlich doch angehalten hatte, standen zwei Wagen nicht mehr am Perron. Um den Fahrgästen das Verlassen des Zuges zu ermöglichen, wiesen Zugbegleiter den Reisenden den Weg zu den Wagen, die noch am Bahnsteig standen. Die am Bahnhof Wartenden mussten dem Zug hinterherlaufen.
Der Vorfall führte zu einer kurzfristigen Verspätung im Minutenbereich, wie die SBB auf Anfrage bestätigten. Die Sicherheit der Passagiere sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, betont eine Sprecherin.
Wie häufig passiert so etwas? Das kann die SBB nicht beantworten. Es würden keine Statistiken zu Vorfällen geführt, in denen ein Zug verspätet bremst oder fast an einem Bahnhof vorbeifährt. Warum es am Donnerstag zu einem Beinahe-Fehlstopp gekommen ist, blieb seitens der SBB genauso unbeantwortet wie die Frage, ob in solchen Situationen keine weiteren Sicherheitsmassnahmen greifen, die ein versehentliches Vorbeifahren automatisch verhindern könnten.
Nicht zuletzt unbeantwortet, ob Lokführer einfach den Rückwärtsgang einlegen, falls ein Zug tatsächlich mal vollständig an einem Bahnhof vorbei gefahren ist.(phh)