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KSB setzt als erstes Spital der Schweiz auf Chat-GPT: Bot beantwortet neu Fragen zu Brustkrebs oder Blasenentzündung

Das Kantonsspital Baden hat seinen Webauftritt überarbeitet. Das neue Herzstück ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Bot, der Fragen der Userinnen und User beantwortet – doch etwas bleibt tabu.

Als erstes Spital der Schweiz setzt das Kantonsspital Baden (KSB) bei der Präsentation seiner Leistungsangebote auf die Technologie von Chat-GPT, um seinen Userinnen und Usern den Zugang zu medizinischen Themen zu erleichtern. Zusammen mit dem in Basel ansässigen und auf Datenplattformen spezialisierten Unternehmen Ascent hat das KSB den Bot über ein Jahr lang für seine Bedürfnisse entwickelt und trainiert.

Ob Fragen zu Brustkrebs, Blasenentzündung oder Besuchszeiten im Spital: Der Bot liefert die gewünschten Antworten im Nu, und zwar auf leicht verständliche Art und Weise, schreibt das KSB – beziehungsweise die auf den Namen KS_Bot getaufte künstliche Intelligenz, welche die Mitteilung verfasst hat. Der Bot sei so trainiert worden, dass er keine Diagnosen stellt und keine Therapien oder Medikamente vorschlägt. Dafür sei ausschliesslich das medizinische Personal zuständig.

Die bisherigen Webinhalte, die im Laufe der Jahre mithilfe der Ärzteschaft und Pflege zusammengetragen wurden, hat das KSB in eine Wissensdatenbank übertragen. Diese dient dem Bot als Grundlage für seine Antworten. Dadurch konnte das KSB den Umfang seines Webauftritts von 2500 auf rund 250 Seiten reduzieren. «Unsere neue Website ist damit viel übersichtlicher», lässt sich CEO Adrian Schmitter zitieren. Zudem erhöhe der Bot die Nutzerfreundlichkeit: «Die Zeiten, in denen man bei der Suche mühsam von einer Seite zur nächsten klickte, sind passé.»

Dazu gehört auch eine einheitliche Bildsprache: Die Illustrationen auf der Website wurden mit dem KI-Tool MidJourney generiert, das sowohl auf der Desktop- als auch auf der Mobile-Version ein harmonisches Gesamterlebnis bietet. Wer sich vertieft mit medizinischen Themen auseinandersetzen möchte, findet von Fachleuten geprüfte Beiträge und Videos, die wichtige Zusatzinformationen und Hintergrundwissen zu häufig gestellten Fragen vermitteln. Die Palette reiche von einem Erklärvideo zu einer Whipple-Operation über die Schilderung eines Eingriffs mit dem Da-Vinci-Roboter bis hin zu Präventionstipps.

Design wurde für German Brand Award nominiert

Der Relaunch des Webauftritts drängte sich aus mindestens zwei Gründen auf, schreibt das Spital: Zum einen, weil zehn Jahre lang keine nennenswerten strukturellen Anpassungen vorgenommen wurden. Zum anderen, weil das KSB Anfang 2025 seinen Neubau bezieht, der in Sachen Healing Architecture, Innovation und Nachhaltigkeit neue Massstäbe setzt. Dazu gehört auch das neue Branding, das vom Badener Werber Frank Bodin gestaltet wurde. Sein Konzept ist stark digital ausgerichtet und kommt auf der neuen Website gut zur Geltung.

Nicht von ungefähr wurde das «Healing Branding» des KSB für den «German Brand Award 2025» nominiert. Diese Nominierung ist insofern bemerkenswert, als der German Design Council nur Marken und Projekte nominiert, die durch konsistente Profilierung und eine starke, kreative Markenführung auffallen, wie die Jury in ihrer Begründung schreibt.(az)