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Ein Stürmer schlug ein und etwas belastet das Budget besonders – so läuft es dem FC Rothrist

Der FC Rothrist beendet die Vorrunde in der 2. Liga inter auf einem Abstiegsplatz. Grund zur Panik gibt es aber nicht. Der Verein ist trotz eines Umbruchs mit Nebengeräuschen weiterhin konkurrenzfähig.

Die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Und da liegt der FC Rothrist nach der Hälfte der Saison auf einem Abstiegsplatz in der 2. Liga inter. Gleichwohl ist Präsident Robert Vitali zufrieden mit der Hinrunde. «Mit etwas mehr Glück könnten wir acht bis zehn Punkte mehr auf unserem Konto haben», sagt er. «Wir haben in vielen Partien das Spielgeschehen aktiv bestimmt.»

In der Tat war der Aargauer Aufsteiger nur in einer Partie chancenlos – beim 0:5 gegen Leader Zug. Ansonsten agierte das Team von Trainer Nicola Nocita auf Augenhöhe mit der Konkurrenz und kam in 15 Spielen zu drei Siegen und fünf Unentschieden. Der Ligaerhalt ist in der Rückrunde ein durchaus realistisches Ziel. Zumal das rettende Ufer derzeit nur drei Punkte entfernt ist und bis zum Mittelfeld auch nur fünf Zähler fehlen.

Die Schiedsrichterauslagen belasten das Budget

Vitali spricht dann auch davon, dass der Verein gerne in der 2. Liga inter bleiben würde. Trotz offensichtlicher Nachteile. So sind die Reisen oft weit, was den Spielbetrieb verteuert und vor allem sind die Auslagen für die Schiedsrichter massiv höher als in der regionalen 2. Liga. «Und wenn dann noch einige Vereine mit einem massiv höheren Budget operieren, ist es nicht einfach, zu bestehen», sagt der Präsident. «Aus dieser Optik betrachtet, würde uns ein Abstieg nicht wahnsinnig traurig machen.»

Der FC Rothrist bestreitet den Spielbetrieb mit einem mehr oder weniger gleich hohen Budget wie in der Meistersaison in der regionalen 2. Liga. Weil das Drumherum allerdings deutlich teurer wurde, heisst das im Umkehrschluss, dass die Entschädigungen an die Spieler gesunken sind.

Das blieb nicht ohne Konsequenzen.Zahlreiche Spieler verliessen im Sommer den Verein, darunter die Leistungsträger Avni Halimi, Michele Scioscia, Blerim Bekteshi, Aziz Kukavica und Alban Selmanaj.Die Abgänge hätten zwar geschmerzt, sagt Robert Vitali rückblickend: «Allerdings war es uns wichtig, Ruhe und Ordnung in den Verein zu bringen.» Damals machte das Gerücht die Runde, dass es zu einem Zerwürfnis zwischen einigen Spielern und dem Trainer kam. Und auch der finanzielle Aspekt dürfte eine Rolle gespielt haben. Der Verein will sich dazu nicht äussern.

Ganz vorne dabei in der Liste der Torschützen

Dem FC Rothrist gelang es allerdings, das Team clever zu verstärken. Heraus sticht dabei besonders Marin Martinović. Der in Zofingen geborene Kroate belegt mit zehn Saisontreffern Rang drei in der Torschützenliste der Liga. Der 24-Jährige hat beim FC Basel die Nachwuchsstufen U17 bis U21 durchlaufen. Danach geriet seine Karriere aber etwas ins Stocken. Dass er nach wie vor über grosse Qualitäten verfügt, zeigte er in dieser Vorrunde.

Zahlreiche Leistungsträger der Rothrister Meisterschaft haben den Verein im Sommer verlassen.
Bild: Alexander Wagner

Rund um Captain Mike Sieber, der im vergangenen Winter vom SC Zofingen kam, hat der FC Rothrist ein konkurrenzfähiges Team geformt. Dabei hat dem Verein auch die Ligazugehörigkeit geholfen. «Wir sind im Aargau zusammen mit dem FC Muri mittlerweile die Nummer vier, wenn es darum geht, wie hoch oben ein Verein spielt», sagt Vitali. «Das Interesse ist gestiegen. Wir bekamen zahlreiche Bewerbungen für Probetrainings.» Einzig Aarau, Baden und Wohlen sind aktuell noch weiter oben aktiv.

Gleichwohl sei die Ungewissheit vor dem Saisonstart grösser gewesen als auch schon. «Wir hatten fast ein bisschen Angst davor, wie stark uns die Abgänge schwächen würden», sagt Vitali. Nach 15 Spielen darf er erfreut feststellen, dass ein Einbruch ausgeblieben ist und sich der FC Rothrist im Gegenteil gut verkauft. Sportlich sei der Aufstieg in die 2. Liga inter nach Jahren in Aargauer Regionalliga definitiv ein Gewinn gewesen, sagt Vitali.

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