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Die abtretende Grossratspräsidentin wird Grünen-Fraktionschefin – und was sich sonst noch bei den Führungsposten im Grossen Rat ändert

Noch ist die Budgetdebatte nicht beendet, dennoch sind im Grossen Rat schon wichtige Personalentscheidungen gefallen: Die AZ zeigt, welches Trio im nächsten Jahr das Kantonsparlament leitet, wer neu die Fraktionen führt und welche Parteien auf Kontinuität setzen.

Traditionell wird bei der ersten Sitzung des Grossen Rats im neuen Jahr das Präsidium bestellt. Die aktuelle Präsidentin Mirjam Kosch (Grüne) tritt ab, als Nachfolger dürfte am 7. Januar 2025 Markus Gabriel (SVP) gewählt werden. Dahinter rückt Urs Plüss (EVP) zum ersten Vizepräsidenten auf, als zweiter Vizepräsident steht Ralf Bucher (Mitte) zur Wahl. Der 46-jährige Landwirt sitzt seit 2013 im Grossen Rat, er wurde einstimmig nominiert.

Mirjam Kosch tritt Ende Jahr zwar als Grossratspräsidentin ab – doch sie behält eine führende Position im Parlament: Die 39-Jährige übernimmt das Fraktionspräsidium der Grünen und ersetzt dort Robert Obrist. «Ich freue mich, in neuer Rolle weiterhin mit allen Fraktionen und dem Grossratspräsidium zusammenzuarbeiten», wird Kosch in einer Mitteilung ihrer Partei zitiert. Vizepräsidentin der Grünen-Fraktion, die bei den Wahlen von 14 auf 10 Mitglieder schrumpfte, bleibt Ruth Müri.

SP und SVP wechseln Fraktionspräsidium aus

Auch bei der SP-Fraktion gibt es einen Führungswechsel, die bisherigen Co-Präsidentinnen Claudia Rohrer und Colette Basler treten ab. Die Nachfolge übernehmen Mia Jenni und Alain Burger, laut Mitteilung «ein junges und schlagkräftiges Co-Präsidium». Rolf Schmid werde den beiden als Vizepräsident mit Rat und Tat zur Seite stehen, schreibt die SP Aargau. Allen drei ist bewusst, dass ihre Arbeit mit der rechtsbürgerlichen Mehrheit von SVP/EDU und FDP schwieriger wird.

Wechsel im Fraktionspräsidium der SP im Grossen Rat: Claudia Rohrer (ganz links) und Colette Basler (2. von rechts) treten ab, Alain Burger (2. von links) und Mia Jenni (rechts daneben) bilden das neue Co-Präsidium, Rolf Schmid (ganz rechts) wird Vizepräsident.
Bild: zvg

«Die SP muss im Aargau sichtbarer werden. Wir stehen für einen sozialen und ökologischen Kanton – das wird spürbar und erkennbar sein», lässt sich Jenni zitieren. Burger ergänzt: «Mit einer starken SP-Fraktion wollen wir die nächsten vier Jahre im Grossen Rat trotz rechtsbürgerlicher Mehrheit aktiv mitgestalten.» Schmid betont: «Wir werden vermehrt strategische Referenden einsetzen müssen, um die Öffentlichkeit für unsere Positionen zu gewinnen.»

Bereits bekannt war der Wechsel bei der grössten Fraktion, die ab 2025 aus 48 SVP- und 3 EDU-Mitgliedern besteht.Nachfolger von Désirée Stutz wird Pascal Furer,der seit 2001 im Kantonsparlament sitzt. Auch er bekleidete – wie Kosch – schon einmal das Grossratspräsidium, zudem war Furer von 2004 bis 2023 Parteisekretär der SVP Aargau. Vizepräsidenten der Fraktion sind Rolf Haller (EDU, bisher) und Roland Vogt (neu).

FDP, Mitte und GLP unverändert, EVP braucht neues Vizepräsidium

Kontinuität herrscht derweil bei den Freisinnigen: An ihrer Sitzung am 19. November hat die um ein Mitglied gewachsene FDP-Fraktion die bisherigen Silvan Hilfiker als Präsident und Jeanine Glarner als Vizepräsidentin bestätigt. Auch bei der Mitte gibt es keine Veränderungen: Als Fraktionspräsident wurde Alfons Paul Kaufmann für die kommende Legislatur einstimmig bestätigt. Er wird nächstes Jahr im Büro des Grossen Rates der amtsälteste Fraktionspräsident sein.

Auch bei der GLP, die zwei Sitze einbüsste, bleibt die Führungscrew unverändert. Präsident der neu elfköpfigen Fraktion ist weiterhin Gian von Planta, als Vizepräsidentin wirkt Leandra Kern Knecht. Bei der EVP, die einen Sitz verlor und neu fünf Mandate hat, macht der bisherige Fraktionschef Uriel Seibert weiter. Der bisherige Vizepräsident Roland Frauchiger wurde aus dem Parlament abgewählt, darum muss die EVP zu Beginn des neuen Jahres diesen Posten neu besetzen.